"Inflation Reduction Act" VW erhält knapp 1,3 Milliarden Dollar
Für Volkswagen macht sich die Subventionspolitik von US-Präsident Joe Biden bezahlt. Die Vereinigten Staaten übernehmen den größten Teil der Kosten einer geplanten Autofabrik im Bundesstaat South Carolina.
Der Autokonzern Volkswagen erhält für sein geplantes Werk zum Bau von Elektroautos der Marke Scout im US-Bundesstaat South Carolina massive staatliche Hilfen der Vereinigten Staaten. Der zwei Milliarden Dollar teure Bau der Fabrik werde mit 1,29 Milliarden Dollar bezuschusst, teilte der Gouverneur von South Carolina, Henry McMaster, mit.
Außerdem winken dem Wolfsburger Autobauer bis zu 180 Millionen Dollar an Steuergutschriften, die von der Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze abhängen.
Produktion ab 2026 geplant
Volkswagen hatte im vergangenen Mai angekündigt, die Marke Scout in den Vereinigten Staaten mit elektrischen Pickups und SUVs wiederzubeleben. "Wir haben uns etwa 74 Standorte in einem Dutzend Bundesstaaten angesehen", sagte Scout-Chef Scott Keogh.
Der Spatenstich in der Nähe von Columbia in South Carolina ist für Mitte des Jahres geplant, die Produktion soll Ende 2026 anlaufen. Das Werk soll laut VW bis zu 4000 Arbeitsplätze schaffen und jährlich 200.000 Scout-Fahrzeuge produzieren.
Ein Entwurf der neuen VW-Marke Scout: In drei Jahren soll die Produktion von elektrischen Pickups und SUVs in den USA beginnen.
Marktanteil in den USA soll wachsen
Im weltweiten Subventionswettlauf um eine moderne Produktionsinfrastruktur haben die USA damit einen Erfolg erzielt. Mit dem "Inflation Reduction Act" (IRA) fördert die Administration von US-Präsident Joe Biden Investitionen in klimafreundliche Produktion derzeit massiv.
In Europa hat das Sorgen vor einer Abwanderung von Produktionskapazitäten geschürt. Für Volkswagen ist die Wiedereinführung der Marke Teil der Strategie, um seinen Marktanteil in den Vereinigten Staaten auf zehn Prozent zu verdoppeln.
Volkswagen hatte die Rechte an der Automarke Scout 2020 erworben - im Zuge der Übernahme des Lkw-Herstellers Navistar durch die VW-Nutzfahrzeugtochter Traton. Seit Anfang der 1960er-Jahre hatten sich Scout-Geländewagen auf dem Automarkt der Vereinigten Staaten etabliert. Die Fahrzeuge wurden bis 1980 vom Hersteller International Harvester produziert.