Kosteneinsparung Vodafone streicht 2.000 Stellen
Der Telekomkonzern Vodafone will in Deutschland 2.000 Stellen abbauen. Mit einem neuen Sparpaket will Vodafone den Konzern umbauen und insgesamt rund 400 Millionen Euro einsparen.
Mit einem Sparpaket will der Telekommunikationsanbieter Vodafone Deutschland rund 2.000 Stellen einsparen und verlagern. Das teilte der Konzern heute mit. Vodafone hat bislang in Deutschland rund 15.000 Beschäftigte, etwa ein Drittel davon in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Von dem Programm wären damit 13 Prozent der Beschäftigten betroffen.
Insgesamt will Vodafone mit dem Maßnahmenpaket in den kommenden zwei Jahren rund 400 Millionen Euro einsparen. In wachstumsstarken Bereichen wie dem Cloud- und Firmenkunden-Geschäft würden die Investitionen allerdings erhöht.
Um den gewünschten finanziellen Effekt zu erreichen, würden aber nicht nur Personalstellen eingespart, sondern auch Sach- und Betriebskosten reduziert, sagte Firmenchef Philipp Rogge in einer Ansprache an die Beschäftigten. Bei den Maßnahmen gehe es beispielsweise um Systeme, die veraltet oder nach Firmenübernahmen doppelt vorhanden seien. Rogge verlässt das Unternehmen Ende März.
Komplexe Strukturen vereinfachen
Vodafone Deutschland befindet sich seit Jahren im Umbruchprozess. Unter Rogges Vorgänger Hannes Ametsreiter hatten sich zuletzt viele Kunden darüber beklagt, dass Vodafone beispielsweise beim Festnetzanschluss vollmundige Werbeversprechen nicht einlösen konnte. Rogge erklärte nun, Vodafone habe begonnen, sich neu auszurichten und sei mit verbesserten Netzen und Angeboten in den vergangenen Quartalen wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. "Vodafone will sich deshalb in den kommenden zwei Jahren noch einfacher, schneller, schlanker und damit schlagkräftiger aufstellen."
Im Rahmen des "Transformationsprogramms" sollen künftig "einfachere Produkte und Services" entwickelt werden. Kosten sollen vor allem durch den Abbau komplexer Strukturen sowie durch die Modernisierung von Netzelementen und IT-Systemen verringert werden. Bei den personellen Veränderungen werde Vodafone sozialverträglich vorgehen, versprach Rogge, der erst im Juli 2022 die CEO-Position von Ametsreiter übernommen hatte.
Bestimmte manuelle Tätigkeiten würden künftig durch verstärkte Automatisierung ausgeübt werden. Vodafone will in anderen Bereichen aber auch neue Leute einstellen. Wachstumsfelder wie das Cloud-Geschäft sowie "kundennahe Positionen vor allem im Firmenkundenbereich" sollen mit Experten gestärkt werden.
Stellenabbau auch bei der Konkurrenz
Auch andere Telekom-Firmen planen einen Stellenabbau. Die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom, T-Mobile, setzt rund 5.000 Beschäftigte vor die Tür. Das entspricht knapp sieben Prozent der Belegschaft. Der Stellenabbau sei Teil eines organisatorischen Umbaus, heißt es dazu.
Durch die zunehmende Digitalisierung, die Einführung Künstlicher Intelligenz (KI) und eine Verschlankung der Firmenstruktur sollen bei dem britischen Mobilfunker BT in den kommenden Jahren bis zu 55.000 Stellen wegfallen. Das ist mehr als ein Drittel der bislang 130.000 Jobs. Weitere Konkurrenten beabsichtigen ebenfalls das Streichen von Stellen.