Textilfabriken in Thailand Näherinnen erstreiten Millionenabfindung
Sie waren gesetzeswidrig ohne Abfindung entlassen worden: Mehr als 1200 thailändische Näherinnen von Unterwäsche etwa für die Marke Victoria's Secret haben Abfindungszahlungen in Rekordhöhe erstritten.
Mehr als 1250 thailändische Näherinnen erhalten eine Millionenabfindung. Die im März vergangenen Jahres entlassenen Angestellten hätten 281 Millionen thailändische Baht (rund 7,65 Millionen Euro) erhalten, teilten die Arbeitnehmerrechteorganisationen Solidarity Center und Worker Rights Consortium mit. Das sei die größte Einigung im Zusammenhang mit Lohndiebstahl in einer Textilfabrik.
Victoria’s Secret, Lane Bryant und Torrid
Die Angestellten hatten für die Firma Brilliant Alliance in Thailand Büstenhalter für die Marken Victoria’s Secret, Lane Bryant und Torrid genäht und wurden vergangenes Jahr ohne die gesetzlich vorgeschriebene Abfindung auf die Straße gesetzt.
Die Clover Group aus Hongkong, Eigentümerin von Brilliant Alliance, hatte erklärt, sie habe kein Geld; die Angestellten sollten zustimmen, erst in zehn Jahren ausgezahlt zu werden.
Die Arbeitnehmer-Organisationen starteten eine Kampagne, um die Auszahlung zu erzwingen. Die Clover Group stimmte einer Zahlung schließlich zu, die Victoria’s Secret den Angaben zufolge mit einem Kredit finanziert. Die Firma Sycamore Partners, wiederum Eigentümer der Marken Lane Bryant und Torrid, beteiligte sich nicht und war für einen Kommentar nicht zu erreichen.
Vergangene Woche erhielten die Arbeiterinnen ihre Abfindungen zuzüglich der per Gesetz vorgeschriebenen Zinsen in Höhe von umgerechnet insgesamt rund 933.000 Euro.