Snapchat-Betreiber Snap-Aktie bricht um 30 Prozent ein
Vor allem bei jungen Nutzern ist die Foto-App Snapchat beliebt. Doch das Umfeld für werbefinanzierte Angebote hat sich offenbar rapide eingetrübt. Die Snap-Aktie brach am Abend um fast ein Drittel ein.
Vor allem bei jungen Nutzern ist die Foto-App Snapchat beliebt. Doch das Umfeld für werbefinanzierte Angebote hat sich offenbar rapide eingetrübt. Die Snap-Aktie brach am Abend um fast ein Drittel ein.
Schon seit Monaten findet die Aktie des Tech-Pioniers Snap keinen Halt mehr. In den vergangenen Monaten hat das Papier schon mehr als 60 Prozent verloren. Gestern Abend ging es mit der Aktie zeitweise nochmals um mehr als 30 Prozent nach unten. Das Unternehmen aus dem kalifornischen Venice hatte nach Börsenschluss mitgeteilt, dass die Umsatz- und Gewinnziele für dieses Jahr wahrscheinlich verfehlt würden. Seit der Prognose vor einem Monat habe sich das Konjunkturumfeld weiter verschlechtert - und zwar schneller als erwartet. Der Mitgründer und Snap-Chef Evan Spiegel will nun verstärkt sparen.
Fokus auf Augmented Reality
Das Unternehmen verdient über verschiedene Anzeigenformate auf seiner Plattform Geld. Snapchat, das beispielsweise mit Instagram konkurriert, war vor allem mit von alleine verschwindenden Bildern bekannt geworden. Die Plattform wurde dann um weitere Medieninhalte und Shopping-Funktionen erweitert. Insbesondere setzt Snap auf Augmented Reality (AR). Dabei werden digitale Inhalte auf dem Bildschirm in eine echte Umgebung integriert. Damit lassen sich etwa Schuhe oder Kosmetik virtuell ausprobieren.
Im ersten Quartal hatte Snap den Umsatz noch um 38 Prozent steigern können, nachdem es im Schlussquartal erstmals einen Quartalsgewinn ausgewiesen hatte. Zuletzt hatte das Unternehmen noch ein Wachstum für das laufende Quartal von 20 bis 25 Prozent in Aussicht gestellt.
Doch der Ukraine-Krieg und Inflationssorgen haben die Werbekunden deutlich zurückhaltender gemacht. Auch die im vergangenen Jahr verschärften Datenschutz-Regelungen auf Apples iPhone, nach denen Nutzer das Tracking ihrer Interessen durch Plattformen wie Snapchat deutlich einschränken können, lasten spürbar auf dem Geschäft.
Die Sorge, dass auf Werbeanzeigen basierenden Geschäftsmodellen schwierige Zeiten bevorstehen, zog auch die Aktien anderer Tech-Firmen nach unten. Die Facebook-Aktie verlor im nachbörslichen Handel rund sieben Prozent, während die Google-Mutter Alphabet gut drei Prozent einbüßte.