Neuausrichtung geplant Primark schließt Geschäfte in Deutschland
Die Billigmodekette Primark kündigt die Schließung von vier Filialen in Deutschland an. Zudem sollen mehrere Hundert Arbeitsplätze abgebaut und bestehende Geschäfte verkleinert werden.
Der irische Textildiscounter Primark will in Deutschland vier Geschäfte schließen und 420 Arbeitsplätze abbauen. Die Kette sei in einigen Regionen "überrepräsentiert", und die Rentabilität in den deutschen Stores sei "auf einem inakzeptablen Niveau", hieß es heute in einem Schreiben des Managements an die Belegschaft. Betroffen von der Neuausrichtung seien die Shops in Gelsenkirchen, Krefeld, Kaiserslautern und im Frankfurter Nordwestzentrum. Man werde Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite über die Schließungspläne aufnehmen.
Shops sollen kleiner werden
Die Vereinbarungen sollen "so sozialverträglich wie möglich" gestaltet werden. "Wir bedauern es, wenn Entlassungen notwendig werden, aber die geplanten Anpassungsmaßnahmen sind unumgänglich", so das Management. Die Wirtschaftlichkeit müsse gewährleistet werden, um die anderen Arbeitsplätze langfristig zu erhalten.
Durch die Expansion in den vergangenen Jahren liege die Durchschnittsgröße der deutschen Filialen "erheblich" über der in anderen Ländern. Daher plane das Unternehmen, bestehende Shops zu verkleinern. Dort seien aber keine betriebsbedingten Kündigungen geplant.
Zudem wolle Primark "neue Filialkonzepte" testen: Sie würden kleiner sein als die durchschnittlichen Stores in Deutschland und sollen sich "stärker an den lokalen Kundenbedürfnissen orientieren". Zusätzlich prüft das Unternehmen Investitionsmöglichkeiten für neue Standorte, allerdings nur in Regionen, wo "die Gefahr der Kannibalisierung mit existierenden Stores gering ist".
Primark-Eigentümer verdient weniger
Primark hat in Deutschland derzeit noch gut 4500 Beschäftigte und 30 Shops. Die Kette gehört zum Mischkonzern Associated British Foods (AB Foods), der heute sinkende Gewinne vermeldete. Als Grund nannte der Konzern gestiegene Kosten, die nicht alle an die Kunden weitergegeben worden seien.
Der Betriebsgewinn sei um drei Prozent auf 684 Millionen Pfund (773,3 Millionen Euro) gesunken, teilte AB Foods mit. Der Umsatz stieg um 21 Prozent auf 9,56 Milliarden. "Bei Primark bleiben wir angesichts der anhaltenden Inflation bei den Lebenshaltungskosten und höherer Zinsen vorsichtig, was die Widerstandsfähigkeit der Verbraucherausgaben betrifft", erklärte der Vorstand. Er prognostizierte bei dem Billigmodehändler einen flächenbereinigten Umsatzrückgang in der zweiten Hälfte des Bilanzjahres.