KfW-Sonderauswertung Mittelstand häufig Ziel von Hackern
Wenn Unternehmen ihr Geschäftsmodell digitalisieren, bieten sie Angriffsflächen für Cyberkriminelle. Dabei haben viele kleine und mittelständische Firmen Probleme, Hacker-Attacken abzuwehren.
Drei von zehn mittelständischen Unternehmen in Deutschland sind in den Jahren 2018 bis 2020 von Cyberkriminellen angegriffen worden. Das geht aus einer Sonderauswertung des Mittelstandspanels der Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hervor. Danach waren vor allem größere Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern und solche mit besonders ausgeprägten Digitalisierungsaktivitäten Ziel von Cyberangriffen.
Mehr Cyber-Kriminalität durch Digitalisierung
So wurden 43 Prozent der Unternehmen angegriffen, die im Jahr 2020 mehr als 10.000 Euro für Digitalisierungsprojekte ausgegeben haben. Bei den Unternehmen, die keine derartigen Investitionen getätigt haben, lag der Anteil der angegriffenen Firmen nur bei 23 Prozent.
Die Hauptbedrohung liege in der Erpressung von Löse- oder Schweigegeld. Auch die gezielte Überlastung von Internetseiten sei eine weit verbreitete Angriffsmethode, berichtete die KfW aus der Befragung von mehr als 11.000 Unternehmen. Mit zunehmender Digitalisierung rechnen die Experten mit weiteren kriminellen Machenschaften.
Unzureichende Vorbereitung auf Cyber-Attacken
In vielen kleinen und mittleren Unternehmen werde die Bedrohungslage entweder nicht erkannt oder aus anderen Gründen nicht ausreichend bekämpft. So falle es den Unternehmen schwer, geeignetes Fachpersonal oder zuverlässige Dienstleister für die IT-Sicherheit zu finden. Hier schlägt die KfW Anbieterverzeichnisse mit definierten Qualitätskriterien vor.
Die Anforderungen für Datenschutz und Datensicherheit seien immer noch die häufigsten Hemmnisse für die Digitalisierung im Mittelstand, erklärte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Viele IT-Sicherheitsvorfälle könnten durch entsprechende Schulungen, Trainings und regelmäßige Auffrischungskurse vermieden werden.