Mercedes-Stand auf der Auto China Peking 2024

Wegen Schwäche in China Mercedes-Benz rechnet mit weniger Gewinn

Stand: 20.09.2024 09:29 Uhr

Der Autobauer Mercedes-Benz senkt überraschend seine Gewinnerwartungen für das laufende Jahr. Grund ist vor allem ein schwach laufendes China-Geschäft. Das Ergebnis wird voraussichtlich unter dem Vorjahreswert liegen.

Mercedes-Benz blickt mit Sorge auf das laufende Geschäftsjahr. Die Stuttgarter senkten am Donnerstag nach Börsenschluss überraschend ihre Gewinnprognose für das Gesamtjahr erneut. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die verschlechterte konjunkturelle Lage, besonders in China, wie das Unternehmen mitteilte.

So dürfte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) voraussichtlich deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen, teilte der Autohersteller mit. Zuvor hatte Mercedes-Benz lediglich einen leichten Rückgang erwartet. Auch der freie Mittelfluss des Industriegeschäfts soll nun deutlich niedriger ausfallen als im Vorjahr. Bislang war das Unternehmen hier ebenfalls von einem moderaten Rückgang ausgegangen.

China-Schwäche bereitet Sorgen

Besonders die Pkw-Sparte von Mercedes-Benz belastet die Prognose. Für Mercedes-Benz Cars korrigierte der Konzern die erwartete Umsatzrendite nach unten. Für 2024 wird nur noch eine Marge zwischen 7,5 und 8,5 Prozent erwartet, während zuvor 10 bis 11 Prozent prognostiziert worden waren. Im zweiten Halbjahr rechnet der Autobauer mit einer bereinigten Umsatzrendite von etwa 6 Prozent.

Vor allem die nachlassende Dynamik in China habe den Absatz geschwächt. Die Konjunktur in China habe angesichts des schwächeren Konsums und des anhaltenden Abschwungs im Immobiliensektor weiter an Dynamik verloren.

Das wirkte sich auf den Gesamtabsatz in China aus, einschließlich der Verkäufe im Top-End-Segment. Diese hochpreisigen Fahrzeuge bringen normalerweise eine deutlich höhere Gewinnmarge mit sich als kleinere Modelle. Die Prognosen für die bereinigte Umsatzrendite von Mercedes-Benz Vans ließ der Konzern ebenso unangetastet wie für die bereinigte Eigenkapitalrendite von Mercedes-Benz Mobility.

Auch BMW und Porsche betroffen

Mercedes-Chef Ola Källenius hatte Ende Juli seine Hoffnung auf neue Modelle gesetzt, die in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen und das Geschäft ankurbeln sollten. Doch diese Hoffnung scheint sich nun nicht zu erfüllen. Zusätzlich zum nachlassenden Absatz kämpft Mercedes-Benz mit einem starken Preisdruck.

Auch weitere deutsche Autohersteller haben mit der Situation in China zu kämpfen. BMW hatte ihre Prognose wegen der schwächeren Nachfrage in der Volksrepublik ebenfalls nach unten korrigiert. Porsche erklärte bereits zur Jahresmitte, dass kurzfristig keine Erholung auf dem chinesischen Markt zu erwarten sei.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 26. Juli 2024 um 13:44 Uhr.