Neue Tochterfirma DHL setzt auf Automaten für alle Paketfirmen
Mehr Flexibilität beim Versenden und Empfangen von Paketen: Mit diesem Ziel hat DHL heute die Gründung einer neuen Tochterfirma bekannt gegeben. Die OneStopBoxen sollen für alle Paketdienste nutzbar sein.
Beim Versenden oder Abholen ihrer Pakete können Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher künftig stärker auf Automaten zurückgreifen, die rund um die Uhr verfügbar sind. Dafür hat DHL heute die Gründung einer neuen Tochterfirma bekannt gegeben, die für zusätzliches Angebot sorgen soll.
Die neuen Automaten, von denen es bisher nur Prototypen gibt, heißen OneStopBox. Von ihnen sollen dieses Jahr 100 aufgestellt werden, nächstes Jahr 2.000 und in den Jahren danach jeweils mehrere Tausend. "Unser Fokus liegt auf größeren Städten, in München gibt es zum Beispiel einen großen Bedarf", sagte der Chef der Tochterfirma, Lukas Beckedorff.
Nutzbar auch für Wettbewerber
Bereits jetzt gibt es deutschlandweit mehr als 13.000 Packstationen von DHL und das Ziel, diese perspektivisch auf 15.000 zu erhöhen. Im Gegensatz zu diesen bisherigen Packstationen, in denen nur DHL Pakete ablegen kann, soll OneStopBox anbieteroffen sein, also auch nutzbar von Wettbewerbern.
Dadurch sollen es Verbraucher einfacher haben: Sie können Pakete von verschiedenen Paketdienstleistern an einem Standort abholen. Und in den OneStopBox-Metallfächern sollen auch Einzelhändler ihre Ware lagern können, damit Kunden sie nach Ladenschluss abholen können.
Weiße Automaten
In der Paketbranche spricht man aufgrund dieser Anbieterfreiheit von "White Label"-Automaten, die unauffällig aussehen und keine Markenfarbe einer Firma haben. Passend dazu sind auch die OneStopBoxen, von denen es bisher nur Prototypen gibt, weiß.
Die Idee, Automaten für verschiedene Paketanbieter zu öffnen, ist nicht neu. Die Salzburger Stadtwerke gründeten im Jahr 2018 das Unternehmen myflexbox, das in Österreich inzwischen 500 Standorten hat. In den deutschen Markt stieg die Firma Ende 2022 ein, mittlerweile gibt es knapp 200 Standorte, am Jahresende sollen es 600 bis 700 sein.