Antriebssparte Bosch plant Abbau von 1.500 Stellen
Der Automobilzulieferer Bosch will in den kommenden zwei Jahren bis zu 1.500 Stellen abbauen. Betriebsbedingte Kündigungen soll es aber - entsprechend einer im Sommer geschlossenen Vereinbarung - nicht geben.
Beim weltgrößten Automobilzulieferer Bosch droht im kommenden Jahr ein Stellenabbau. Bei der Antriebssparte an den baden-württembergischen Standorten Stuttgart-Feuerbach und Schwieberdingen sehe das Unternehmen bis Ende 2025 einen Anpassungsbedarf von insgesamt bis zu "1500 Personalkapazitäten", teilte eine Konzernsprecherin laut der Nachrichtenagentur Reuters mit. Dies gelte für die Bereiche Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb.
Zuvor hatte die Zeitschrift "Automobilwoche" über einen Stellenabbau in dieser Größenordnung berichtet.
Bosch: Gespräche mit Betriebsrat laufen
Bosch bestätigte, dass Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern liefen. Der Prozess solle mit sozialverträglichen Maßnahmen gestaltet werden: "Dabei setzen wir auf die interne Vermittlung von Mitarbeitern in andere Bereiche, auf das Angebot von Qualifizierungsprogrammen für Wachstumsbereiche, aber auch Vorruhestandregelungen oder freiwillige Aufhebungsvereinbarungen", sagte die Sprecherin.
Bosch müsse allerdings das Beschäftigungsniveau an die Auftragslage und den strukturellen Wandel im Antriebsbereich anpassen.
Sinkender Beschäftigungsbedarf in der Branche
Die Transformation in der Automobilindustrie hat nach Einschätzung des Konzerns mittelfristig große Auswirkungen auf die gesamte Branche. Der Übergang zur Elektromobilität erfordere hohe Vorleistungen und gehe mit einem sinkenden Beschäftigungsbedarf einher: "Eine schwache Weltwirtschaft, die anhaltende Inflation, entstanden unter anderem durch gestiegene Kosten bei Energie und Rohstoffen, sowie negative Wechselkurseffekte verschärfen die Situation."
Das Unternehmen stehe allerdings zum Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen entsprechend der im Sommer geschlossenen Zukunftsvereinbarung. Bosch hatte im Juli nach einer Übereinkunft mit dem Betriebsrat betriebsbedingte Kündigungen für die im Umbruch stehende Kernsparte Mobility für die rund 80.000 Beschäftigten in Deutschland bis Ende 2027 ausgeschlossen.