Auf Druck der EU Apple gibt im Streit über Apple Pay nach
Apple lenkt im Streit mit der EU-Kommission über seinen Bezahldienst Apple Pay ein. Der Konzern will künftig anderen Anbietern direkten Zugang zu seinen Geräten für kontaktloses Bezahlen gewähren.
Ein jahrelanger Streit zwischen der EU und dem iPhone-Konzern Apple neigt sich dem Ende zu: Der US-Konzern lenkt in der Auseinandersetzung um den mutmaßlichen Missbrauch seiner Marktmacht beim Bezahldienst Apple Pay ein und wird seinen mobilen Bezahldienst in der EU nicht länger abschotten. Apple sichert vielmehr anderen Entwicklern von mobilen Geldbörsen und Zahlungsdiensten nun direkt Zugang zum NFC-Chip seiner Geräte für kontaktloses Bezahlen zu. Das erklärte die EU-Kommission in Brüssel.
Bisher war ein Zugang für andere Dienstleister nur über Apple Pay möglich. Die EU-Kommission hatte deshalb im Jahr 2020 gegen Apple eine Wettbewerbsuntersuchung eingeleitet und den Konzern 2022 offiziell des unlauteren Wettbewerbs beschuldigt.
Der Vorwurf: Zielgerichtete Behinderung anderer Bezahldienste
Die EU-Kommission hatte Apple vorgeworfen, die Konkurrenz mobiler Geldbörsen zielgerichtet zu behindern. So könnten Banken ihre Karten zum kontaktlosen Bezahlen auf dem iPhone von Apple nur über Apple Pay und Apples mobile Geldbörse Wallet nutzbar machen.
Banken hatten schon lange kritisiert, dass sie nicht an Apple vorbei direkt auf den NFC-Chip zugreifen können. Über diesen Chip kann man beim Bezahlen an der Kasse das Smartphone statt einer Bankkarte verwenden. Dass Apple Pay als einziger Weg dafür gedacht war, hatte Apple unter anderem mit Sicherheitsüberlegungen erklärt.
Zusage von Apple für zehn Jahre
Die Zusagen von Apple sollen zehn Jahre in Kraft bleiben und von einem Treuhänder überwacht werden. Die Wettbewerbshüter der Europäischen Union riefen nun Konkurrenten und andere Betroffene auf, Rückmeldungen dazu einzureichen. Apple droht wegen des Vorwurfs der Abschottung seiner Bezahlplattform eine hohe Wettbewerbsstrafe der EU.