US-Onlinehändler Amazon geht gegen Fake-Bewertungen vor
Amazon meldet Erfolge bei der Abwehr gekaufter Bewertungen auf seinen Webseiten. Drei international tätige Bewertungsfirmen haben demnach den Verkauf von Produktrezensionen auf Amazon eingestellt.
Der US-Onlinehändler Amazon hat nach eigenen Angaben Fortschritte im Kampf gegen gekaufte Nutzerbewertungen auf seinen Seiten gemacht. Nach langen juristischen Auseinandersetzungen haben demnach drei international tätige Bewertungsfirmen den Verkauf positiver Produktrezensionen und sonstiger Bewertungen auf Amazon eingestellt. Das berichtet der in der weltweiten Amazon-Kundenbetreuung für das Thema zuständige Manager Dharmesh Mehta in einem Blogpost.
Dabei geht es um drei Unternehmen Fivestar Marketing, Matronex und AppSally. Diese waren Amazon zufolge in den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien aktiv.
Auch deutsche Anbieter involviert
In der Bundesrepublik bekannt ist vor allem Fivestar Marketing. Das Unternehmen war zeitweise im mittelamerikanischen Kleinstaat Belize ansässig und hat derzeit seinen Sitz in Sofia. "Einziger deutscher Anbieter, der weltweit Bewertungen ausliefert", wirbt Fivestar Marketing auf seiner Webseite. "Top-Rezensionen, perfekt zugeschnitten auf Ihr Unternehmen."
Fake-Bewertungen nun eingestellt
Amazon ist nun nicht mehr dabei: "Bitte beachten Sie, dass Fivestar Marketing das Angebot für Bewertungen und Rezensionen auf der Plattform Amazon vollständig eingestellt hat", heißt es auf der Fivestar-Webseite. Gegen Fivestar geklagt hatte auch der Burda-Verlag, der sich gegen gekaufte Bewertungen auf dem Urlaubsportal "Holidaycheck" wehrte. Amazon hatte nach Angaben aus Unternehmenskreisen zuerst 2018 gegen Fivestar geklagt, zuletzt seien noch vier Verfahren anhängig gewesen.
10.000 Amazon-Angestellte zur Betrugsabwehr
Amazon-Manager Mehta schrieb in seinem Beitrag, dass der Konzern weltweit mehr als 10.000 Angestellte zur Betrugsabwehr einsetze, inklusive des Vorgehens gegen falsche Bewertungen. Das Unternehmen geht demnach nun in den USA und Deutschland juristisch gegen einen weiteren Anbieter gekaufter Bewertungen vor: das Hongkonger Unternehmen Extreme Rebate.