Studie der Böckler-Stiftung Tarifgehälter legten kräftig zu
Wer in Deutschland nach Tarif bezahlt wird, konnte sich im vergangenen Jahr über deutliche Gehaltszuwächse oberhalb der Inflation freuen. Nach Berechnungen der Böckler-Stiftung fiel die reale Lohnsteigerung so kräftig aus wie seit fünf Jahren nicht mehr.
Arbeitnehmer in Deutschland konnten sich 2014 über ein deutliches Gehaltsplus freuen. Die Tariflöhne stiegen im vergangenen Jahr im Durchschnitt real um 2,2 Prozent an, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf erklärte.
Grund dafür seien die relativ hohen Tarifabschlüsse bei einer gleichzeitig niedrigen Inflation von 0,9 Prozent. Nominal sind die Tarife demnach quer über alle Branchen hinweg um 3,1 Prozent gestiegen. Mit 3,5 Prozent am höchsten sei die Steigerung zum Beispiel in den Bereichen private Dienstleistungen oder Sozialversicherung ausgefallen. Im Bereich Energie- und Wasserversorgung sowie im Bergbau hatten die Beschäftigten dagegen nur 1,4 Prozent mehr im Geldbeutel.
Daraus ergibt sich das dritte Jahr in Folge ein reales Wachstum der Tariflöhne - diesmal um 2,2 Prozent nach 1,2 und 0,7 Prozent in den Jahren zuvor. Zuletzt war 2009 eine solch starke Steigerung registriert worden.
Anstieg auch der effektiven Bruttoeinkommen
Neben den Tariflöhnen sind laut WSI auch die effektiven Bruttoeinkommen gestiegen. Sie umfassen auch Einkommen von Beschäftigten, die nicht nach Tarif bezahlt werden. Sie stiegen demnach inflationsbereinigt um 1,8 Prozent im Vergleich zu 2013 an. Insgesamt schlossen die im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) zusammengeschlossenen Gewerkschaften 2014 in Deutschland Tarife für rund 7,6 Millionen Beschäftigte ab.