Griechen protestieren gegen Sparprogramm Fähren, Busse und Züge stehen still
Landesweite Streiks gegen das harte Sparprogramm und die unpopulären Arbeitsmarkt-Reformen der griechischen Regierung haben Griechenland weitgehend lahmgelegt. Busse in Athen sowie die Eisenbahn standen still. Im Zentrum Athens versammelten sich mehrere Tausend Menschen.
Erstmals in diesem Jahr haben die Griechen mit einem Generalstreik gegen die Sparmaßnahmen der Regierung protestiert. Im Zentrum Athens versammelten sich mehrere Tausend Menschen, wie Augenzeugen berichteten. Sie trugen Transparente mit dem Spruch "Es reicht - Den Preis der Krise soll das Großkapital zahlen" und "Hände weg von unseren Renten und Gehältern". Die Polizei war mit starken Einheiten präsent.
Der öffentliche Verkehr wurde von den Streikenden weitgehend lahmgelegt: Fährverbindungen auf die griechischen Inseln, Eisenbahnen und ein Teil des öffentlichen Nahverkehrs in der Hauptstadt Athen kamen zum Erliegen. Zudem soll der Luftverkehr für vier Stunden von 10.00 bis 14.00 Uhr Ortszeit bestreikt werden. Die Fluglinien Olympic Airways und Aegean strichen Dutzende Inlandsverbindungen.
Eingeschränkt war auch der Betrieb in Krankenhäusern, Schulen und Behörden. Dem Streik schloss sich auch die Journalistengewerkschaft an, so dass Radio- und Fernsehnachrichten ausfielen. Zu dem Streik aufgerufen hatten die größte Gewerkschaft für den Privatsektor, GSEE, und die Gewerkschaft für den Öffentlichen Dienst, ADEDY.
Sparkurs gegen internationale Hilfe
Das hoch verschuldete Griechenland hatte sich als Bedingung für die internationalen Milliardenhilfen zu einem harten Sparkurs verpflichtet. Dazu gehören Kürzungen der öffentlichen Ausgaben, der Löhne und Renten sowie Steuererhöhungen. Dagegen hatten die Griechen im vergangenen Jahr bereits mit Streiks und Arbeitsniederlegungen protestiert. Bislang hat Griechenland 38 Milliarden Euro aus dem 110-Milliarden-Euro-Rettungspaket von EU und IWF erhalten. Im März soll die vierte Rate über weitere 15 Milliarden Euro ausgezahlt werden.