Standard & Poor's droht mit Herabstufung 15 europäische Versicherer unter Beobachtung
Die Ratingagentur Standard & Poor's überprüft nun auch die Kreditwürdigkeit von 15 europäischen Versicherungen. Zu den Unternehmen gehören unter anderem die Allianz, Axa und Generali. Der Schritt sei eine Folge der jüngsten Drohung, die Bonität von 15 Euro-Staaten zu senken, teilte die Agentur mit.
Nach dem angedrohten Entzug der Top-Bonität Deutschlands und fünf weiterer Euro-Staaten hat die US-Ratingagentur Standard & Poor's 15 europäische Versicherungen unter Beobachtung gestellt. Zu den Unternehmen gehört auch der deutsche Versicherungskonzern Allianz, wie die Ratingagentur bekannt gab.
Außerdem sind unter anderen die Versicherer Aviva, Axa, Generali und Mapfre betroffen. Der Schritt sei eine Folge der ähnlichen Drohungen gegen 15 der 17 Staaten der Eurozone, hieß es. Der Ausgang der Prüfung hängt demnach davon ab, ob die Bewertungen der Staaten gesenkt werden.
Brüsseler Beschlüsse auf dem Prüfstand
S&P hatte zu Beginn der Woche damit gedroht, vor dem Hintergrund der Schuldenkrise die Bonitätsnoten auch wichtiger Euro-Staaten wie Deutschland oder Frankreich zu senken. Die Entscheidung, bei der S&P auch die Ergebnisse des jüngsten EU-Gipfels einbeziehen will, soll in den kommenden Tagen verkündet werden.
Die Agentur werde auch prüfen, ob die Brüsseler Vereinbarungen zu einer aggressiveren Rolle der Europäischen Zentralbank bei der Bekämpfung der Krise führten, sagte S&P-Managerin Carol Sirou dem französischen Hörfunksender BFM Business. Die Agentur überprüft außerdem die Ratings von Großbanken im Euroraum wie der Deutschen Bank.
Eine niedrigere Bonitätsnote führt in der Regel dazu, dass Staaten oder Unternehmen mehr bezahlen müssen, wenn sie sich von Investoren Geld leihen möchten.