Erhebung von Eurostat Euro-Länder machen weniger Schulden
Die Staatsdefizite in der Eurozone gehen zurück: Im Schnitt machten sie 2012 nur noch 3,7 Prozent der Wirtschaftsleistung aus - nach 4,2 Prozent 2011 und mehr als sechs Prozent in den Jahren davor. Insbesondere für Griechenland gibt es einen Lichtblick.
Die europäische Statistikbehörde Eurostat hat aktualisierte Defizitzahlen für 2012 vorgelegt. Demnach machten sie im vergangenen Jahr nur noch 3,7 Prozent der Wirtschaftsleistung aus - nach 4,2 Prozent 2011 und mehr als sechs Prozent in den Jahren davor.
Geringeres Defizit in Griechenland, höheres in Irland
In Griechenland lag das Defizit 2012 mit neun Prozent der Wirtschaftsleistung einen ganzen Punkt unter dem bisher erwarteten Wert. Grund seien Neubewertungen beim griechischen Stabilitätsfonds, der marode Banken mit Finanzspritzen rettet.
In Irland, das Ende des Jahres aus seinem Hilfsprogramm aussteigen will, betrug das Defizit 2012 nun 8,2 Prozent, das sind 0,6 Punkte mehr als bisher angenommen. Grund dafür ist unter anderem eine andere Buchung von UMTS-Mobilfunklizenzverkäufen.
Trauriger Spitzenreiter war das von einer schweren Wirtschaftskrise gebeutelte Spanien mit 10,6 Prozent. Für Deutschland ergab sich hingegen ein kleiner Überschuss von 0,1 Prozent - bisher hatte Eurostat von 0,2 Prozent gesprochen.
Wegen der Rezession in vielen Staaten geht die mächtige EU-Behörde milde mit Defizitsündern um. Auf ihre Initiative hin verschob die Union Fristen für die Mitgliedsländer, so dass zurzeit keine Geldstrafen in den Strafverfahren für Eurostaaten drohen. Athen und Madrid müssen beispielsweise erst 2016 wieder die Maastrichter Defizitmarke von drei Prozent einhalten.