Rekordzinsen für Staatsanleihen Spanien und Frankreich müssen tief in die Tasche greifen
Die Risikozuschläge werden immer größer: Um Anleger für spanische und französische Staatsanleihen zu finden, mussten die beiden Staaten erneut höhere Zinsen bezahlen. Bei einer Auktion spanischer Papiere mit zehnjähriger Laufzeit wurden fast sieben Prozent fällig - der höchste Wert seit 1997.
Das ins Visier der Märkte geratene Spanien kommt nur noch zu hohen Zinsen an frisches Geld. Bei einer Emission von Staatsanleihen mit Laufzeit bis 2022 im Volumen von 3,563 Milliarden Euro wurde eine Rendite von 6,975 Prozent fällig. Zuletzt waren die Zinsen für solche Staatstitel 1997 höher. Die Anleihe war 1,5-fach überzeichnet.
Auch Frankreich musste sich Geld auf dem Kapitalmarkt besorgen. Für Papiere mit zwei- und fünfjähriger Laufzeit wurden Zinsen in Höhe von 1,85 und 2,82 Prozent fällig. Die Renditen zehnjähriger französischer Papiere zogen bis auf 3,850 Prozent an; am Vortag hatten sie bei 3,731 Prozent gelegen.
Der Risikoaufschlag im Vergleich zu deutschen Papieren stieg damit auf ein Rekordhoch seit der Euro-Einführung. Die Zehnjahres-Rendite deutscher Anleihen liegt derzeit bei 1,78 Prozent - der Zuschlag beträgt also zwei Prozentpunkte. Deutsche Anleihen gelten an den Märkten nach wie vor als "Hort der Sicherheit".
Im Laufe der Woche waren nicht nur die Zinsen für die Krisenländer in Südeuropa weiter gestiegen, sondern auch die Renditen für Papiere als sehr solide geltender Staaten wie Finnland oder die Niederlande. EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso hatte daraufhin von einer "systemischen Krise" der Eurozone gewarnt.