Nach Stresstest des Internationalen Währungsfonds 40 Milliarden Euro für Spaniens Banken?
Wird Spanien noch heute Milliardenhilfen des Euro-Rettungsschirms beantragen? Sicher ist: Den Banken des Landes käme eine Kapitalzufuhr bestens gelegen. Denn nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds benötigt Spaniens Bankensektor mindestens 40 Milliarden Euro, wie ein Stresstest gezeigt habe.
Von Sabine Müller, HR-Hörfunkstudio Washington
Spanien braucht für seine angeschlagenen Banken wohl mindestens 40 Milliarden Euro frisches Kapital, um gegen weitere Finanzschocks gewappnet zu sein. Diese Zahl nannte der Internationale Währungsfonds in Washington, nachdem er den spanischen Bankensektor einem Stresstest unterzogen hatte.
Danach sind die größten Banken des Landes stabil und mit ausreichend Kapital ausgestattet, um auch eine sich nochmals verschlechternde Wirtschaftslage zu überstehen.
Werden sogar 80 Milliarden Euro benötigt?
Die Kapitaldecke im Rest des spanischen Bankensektors genügt laut IWF allerdings nicht den internationalen Anforderungen. 40 Milliarden Euro an frischem Geld, um diese Banken zu stabilisieren, wären aber womöglich nur der Anfang. Wenn die Banken auch einen ausreichenden Puffer für Umstrukturierungskosten und faule Kredite bereithalten wollten, könnten bis zu 80 Milliarden Euro benötigt werden.
Der IWF-Bericht sollte eigentlich erst am Montag veröffentlicht werden. Dass Teile nun schon vorab bekanntgegeben wurden, hat wohl mit den anhaltenden Spekulationen um Spanien zu tun. Es halten sich hartnäckig Gerüchte, das Land wolle noch im Laufe des heutigen Tages Gelder aus dem Euro-Rettungsfonds beantragen, um einen Banken-Kollaps zu verhindern.