Statistisches Bundesamt Große Mehrheit lebt von eigener Arbeit
Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland lebt von der eigenen Arbeit, zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts. Bei den Männern ist der Anteil allerdings deutlich höher als bei den Frauen. Vom eigenen Vermögen lebt nur ein ganz kleiner Teil.
Gut drei Viertel der Menschen im Haupterwerbsalter von 25 bis 64 Jahren in Deutschland haben 2023 ihren Lebensunterhalt überwiegend durch eigene Arbeit finanziert. Das traf auf 34,5 Millionen Menschen (76 Prozent) zu, wie das Statistische Bundesamt auf Grundlage seines jährlichen Mikrozensus mitteilte. Danach lebten 83 Prozent der Männer in dieser Altersgruppe überwiegend von der eigenen Erwerbstätigkeit, allerdings nur 69 Prozent der Frauen.
Sechs Prozent leben von Arbeitslosen- oder Bürgergeld
Für acht Prozent waren in der Altersgruppe von 25 bis 64 Jahren Unterstützungen durch Angehörige die Haupteinkommensquelle. Dabei waren Frauen (13 Prozent) deutlich häufiger auf derartige Unterstützung angewiesen als Männer (zwei Prozent).
Geschlechterübergreifend finanzierten sich sechs Prozent überwiegend durch Arbeitslosen- oder Bürgergeld. Weitere fünf Prozent lebten von Renten oder Pensionen, vier Prozent von Elterngeld oder sonstigen Leistungen wie Sozialhilfe oder Krankengeld. Ein Prozent der Menschen zwischen 25 und 64 Jahren bestritt sein Haupteinkommen durch eigenes Vermögen, Kapitalerträge oder Mieteinkünfte.
Unterschiede bei Menschen mit Migrationsgeschichte
Unterschiede gab es nicht nur bei den Geschlechtern, sondern auch zwischen Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte. Besonders bei Frauen war das Gefälle deutlich: 74 Prozent der Frauen in der Altersgruppe ohne Zuwanderungsgeschichte konnten von eigener Arbeit leben, aber nur 55 Prozent der Frauen mit Zuwanderungshintergrund.
Bei den Männern fiel der Unterschied mit 85 Prozent zu 78 Prozent bei den Frauen deutlich geringer aus. Insgesamt bestritten etwa zwei Drittel der seit 1950 nach Deutschland Zugewanderten ihren überwiegenden Lebensunterhalt aus eigener Erwerbstätigkeit, bei Menschen ohne Einwanderungsgeschichte lag der Wert bei 80 Prozent.
Geschlechterunterschiede auch bei Nachkommen
Bei den Nachkommen der seit 1950 nach Deutschland Zugewanderten konnten zwar insgesamt deutlich mehr Menschen hauptsächlich von der eigenen Arbeit leben, der Unterschied zwischen den Geschlechtern fiel aber weiter ähnlich deutlich aus (84 Prozent zu 67 Prozent).
Das Statistische Bundesamt führt als Gründe für die Abweichungen wegen des Migrationshintergrunds etwa unterschiedliche Alters- und Haushaltsstrukturen, berufliche Qualifikationen sowie Ein- und Aufstiegschancen auf dem Arbeitsmarkt an. Die Höhe der Abweichungen fiel außerdem je nach Herkunftsregion unterschiedlich aus.