650 Arbeitsplätze in Deutschland fallen weg Siemens gibt SIS an Atos Origin ab
Der Elektrokonzern Siemens gibt seinen kriselnden IT-Dienstleister SIS an den französischen Softwarekonzern Atos Origin ab. Im Gegenzug beteiligt sich Siemens mit 15 Prozent an Atos Origin. Im Zuge der Transaktion sollen etwa 1750 Arbeitsplätze bei SIS wegfallen, davon rund 650 in Deutschland.
Siemens hat eine Lösung für seine jüngst ausgegliederte und notorisch defizitäre IT-Sparte SIS gefunden. Der französische IT-Dienstleister Atos Origin soll SIS übernehmen, wie der Technologiekonzern überraschend in München mitteilte. Zugleich steigt der Dax-Konzern bei Atos ein und versorgt die Franzosen mit einem satten Auftrag in Höhe von 5,5 Milliarden Euro für IT-Dienstleistungen in den nächsten sieben Jahren.
Ziel sei es, ein führendes IT-Unternehmen in Europa zu schaffen. Atos und SIS kommen zusammen auf einen Umsatz von 8,7 Milliarden Euro und fast 79.000 Mitarbeiter. Siemens bezifferte den Wert des eingebrachten Geschäfts auf 850 Millionen Euro. Das neue Unternehmen soll nächstes Jahr den Umsatz steigern und auf eine operative Marge von sechs Prozent kommen.
650 Stellen in Deutschland fallen wahrscheinlich weg
Auf die Beschäftigten kommen damit weitere Belastungen zu: Zusätzlich könnten 1750 Jobs bei SIS wegfallen, davon 650 in Deutschland, hieß es. Siemens hatte bisher den Abbau von 4200 der 35.000 SIS-Stellen angekündigt.
SIS - nach Einbrüchen zuletzt noch mit Erlösen von 4,2 Milliarden Euro - ist seit längerem eines der größten Sorgenkinder von Siemens. 2013 soll Atos mit SIS dann auf einen Umsatz von neun bis zehn Milliarden Euro kommen und eine Marge von sieben bis acht Prozent erreichen. Dem Deal müssen noch die Kartellbehörden und die Atos-Aktionäre zustimmen. Im Juli 2011 soll die Transaktion abgeschlossen sein.