Schutzzölle für 15 Monate verlängert EU verteuert Schuhe aus Asien bis 2011
Die EU hat die Sonderzölle für Schuhimporte aus China und Vietnam um 15 Monate verlängert. Die Mehrheit der EU-Wirtschaftsminister stimmte dem Schritt zu, der europäische Hersteller vor dem Konkurrenzdruck durch asiatische Billigprodukte schützen soll. Die Zölle gelten bereits seit 2006.
Die EU-Wirtschaftsminister haben eine Verlängerung der Schutzzölle auf Importe von Schuhen aus China und Vietnam beschlossen. Die 2006 eingeführte Sonderregelung gilt demnach ab Januar 2010 für weitere 15 Monate. Ein Expertenausschuss der 27 EU-Mitgliedstaaten hatte die Zollverlängerung am 19. November noch mit knapper Mehrheit zurückgewiesen. Die Regelung sollte ursprünglich zum Jahresende auslaufen.
Die Sonderzölle auf Schuhe führte die EU 2006 ein.
Die EU-Kommission hatte jedoch festgestellt, es gebe ungeachtet der "Antidumpingzölle" weiter Einfuhren von äußerst billigen Schuhen aus chinesischer und vietnamesischer Produktion. Europäische Hersteller hätten dadurch erhebliche Schäden erlitten.
Südeuropäer beharren auf Zöllen
Für Schuhe aus China bleibt es bei Zöllen in Höhe von 16,5 Prozent. Bei Schuhen aus Vietnam werden Sonderzölle von zehn Prozent fällig. Die Maßnahmen sollen dem Schutz europäischer Hersteller vor den billigeren Importen aus Asien dienen. Vor allem wichtige Produktionsländer wie Spanien, Portugal und Italien beharren auf den Handelsbarrieren. Dagegen sehen Staaten wie Großbritannien und Schweden die Regelung kritisch.
Für Anbieter wie die Sportartikelhersteller Adidas und Puma, die in Asien produzieren, sind die Zölle ein Nachtteil. In Deutschland stammen gut 60 Prozent der Schuhimporte aus China und Vietnam. Der Bundesverband der Schuhindustrie (HDS) hatte sich deshalb gegen die Zölle ausgesprochen.