Autobauer stellt Insolvenzantrag Saab gibt endgültig auf
Es ist wohl das endgültige Aus für den tradtionsreichen schwedischen Autohersteller: Nach jahrelangem Überlebenskampf hat Saab aufgegeben und nun selbst einen Insolvenzantrag gestellt. Der früherer Besitzer General Motors hatte Rettungspläne blockiert, die den Einstieg eines chinesischen Investors vorsahen.
Nach rund zwei Jahren vergeblicher Rettungsversuche geht der schwedische Autohersteller Saab in die Insolvenz. Das Unternehmen habe einen Insolvenzantrag gestellt, sagte eine Sprecherin des zuständigen Gerichts in Vänersborg. Das Gericht bemühe sich nun, einen Insolvenzverwalter zu bestellen.
Der Eigentümer von Saab, Swedish-Automobile-Chef Victor Muller, hatte mit zwei chinesischen Unternehmen verhandelt, die Saab übernehmen wollten. Doch der frühere Saab-Besitzer General Motors (GM) kündigte an, den Verkauf zu blockieren, um so einen Technologietransfer nach China zu verhindern. Noch am Wochenende hatte GM diesen Widerstand bekräftigt.
GM blockiert Verkauf an chinesische Investoren
Swedish Automobile, damals noch Spyker, hatte Saab Anfang 2010 von GM gekauft. Es gelang dem Käufer jedoch nicht, das Steuer bei Saab herumzureißen: Im Frühjahr musste der Hersteller erstmals die Produktion stoppen, weil Zulieferer wegen ausstehender Rechnungen nicht lieferten. Seit Juni stehen die Bänder in Trollhättan endgültig still. Mittlerweile kann Saab auch die Löhne und Gehälter seiner noch 3500 Angestellten nicht mehr bezahlen.
Der Verkauf an chinesische Investoren galt als letzte Chance für Saab. Dafür wäre aber eine Zustimmung von GM notwendig gewesen, da Saab noch über wichtige Lizenzen und Verträge mit der ehemaligen Muttergesellschaft verbunden ist.
Produktionszahlen zusammengebrochen
Muller selbst verfügt mit seinem Unternehmen über kein nennenswertes Kapital. Der hinter ihm stehende russische Bankier Wladimir Antonow sitzt seit einigen Wochen in Großbritannien in Auslieferungshaft. Die Behörden in Litauen werfen ihm die Ausplünderung einer ihm früher gehörende Bank unter anderem zugunsten der Saab-Finanzierung vor.
Saab wurde 1937 zunächst als Flugzeugbauer gegründet. Die Schweden schafften aber auch schon unter dem Dach von GM in den vergangenen zwei Jahrzehnten so gut wie nie den Sprung in die Gewinnzone. Als kleiner Nischenhersteller mit Produktionszahlen um 100.000 Wagen pro Jahr wurde die GM-Tochter dann im Gefolge der Finanzkrise zum Verkauf gestellt. Während der heimische Konkurrent Volvo nach dem Verkauf durch Ford mit der neuen chinesischen Mutter Geely Erfolg hatte, ging es bei Saab steil bergab. Nach nur noch 30.000 produzierten Autos 2010 liefen in diesem Jahr ganze 13.000 Wagen in Trollhättan vom Band,