Milliardenschulden drücken US-Verlag Reader's Digest meldet Insolvenz an

Stand: 24.08.2009 17:06 Uhr

Der Verlag des weltbekannten Magazins "Reader's Digest" hat in den USA Insolvenz angemeldet. Der Konzern will versuchen, sich unter Gläubigerschutz nach "Chapter 11" des US-Insolvenzrechts zu sanieren. Dazu wurde zusammen mit den Gläubigern ein Plan zur Reduzierung der Schulden aufgestellt.

Die Wirtschaftskrise hat auch eines der weltweit bekanntesten Monatsmagazine erreicht. Der Verlag Reader's Digest beantragte Gläubigerschutz nach "Chapter 11" des US-Konkursrechts. Der international tätige Verlag wolle aus der Insolvenz als finanziell stärkere Organisation hervorgehen und in der Lage zu neuem Wachstum sein, erklärte Unternehmenschefin Mary Berner. Die Geschäfte in Kanada, Lateinamerika, Europa, Afrika, Asien, Australien und Neuseeland seien davon nicht betroffen.

Reader's-Digest-Ausgaben

Der US-Verlag "Reader's Digest" hat Gläubigerschutz beantragt.

Milliardenschwere Schuldenlast

Reader's Digest kämpft seit dem Verkauf an ein Konsortium um den Finanzinvestor Ripplewood Holdings im Jahr 2007 mit einer schweren Schuldenlast. Durch die Planinsolvenz, der nach Unternehmensangaben 80 Prozent der wesentlichen Gläubiger zugestimmt haben, will der Verlag seine Schulden von 2,2 Milliarden Dollar auf 550 Millionen Dollar senken. Die Gläubiger sollen im Gegenzug die Kontrolle über den Verlag erhalten.

Das Magazin "Reader's Digest" ist nach Konzernangaben die auflagenstärkste verkaufte Monatszeitschrift der Welt. Der Verlag besitzt Büros in 45 Ländern. Reader's Digest gibt neben dem gleichnamigen Magazin noch 94 weitere Zeitschriftentitel sowie Bücher, Musik und Videos heraus. Die US-Auflage des Flagschiffes ist allerdings von mehr als 17 Millionen in den 1970-er Jahren auf etwa acht Millionen Exemplare im vergangenen Jahr gesunken.