Verdacht auf illegale Preisabsprachen Autozulieferer im Visier der EU-Kommission
Die EU-Wettbewerbshüter verdächtigen mehrere Autozulieferer der illegalen Preisabsprache. Deshalb durchsuchten Fahnder in mehreren Ländern die Büros von Unternehmen, die Bordelektronik für Autos herstellen, teilte die EU-Kommission mit. Namen von Firmen nannte die Behörde nicht.
Die EU-Kommission hat eine Kartelluntersuchung in der Autoelektrik-Branche eingeleitet. Wie die Wettbewerbsbehörde mitteilte, wurden Büros einiger Autozulieferer durchsucht. Sie stünden im Verdacht, Preise für elektrische Systeme abgesprochen zu haben. Die betroffenen Unternehmen stellten Elektroverteilsysteme für Autos her. Dabei handelt es sich um die Kabelbäume, die den Bordcomputer mit den zahlreichen relevanten Funktionen eines Fahrzeugs verbinden.
Die Kartelluntersuchung werde mit einigen anderen Wettbewerbsbehörden weltweit koordiniert, teilte die Kommission weiter mit. Wie in derartigen Fällen üblich nannte die Kommission kein Unternehmen beim Namen. Sie verwies darauf, dass die Durchsuchungen noch nicht bedeuteten, dass die Firmen tatsächlich ein Kartell gebildet haben. Dies werde weiter geprüft, die Unternehmen können zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Wenn sich der Verdacht schließlich bestätigen sollte, drohen ihnen nach europäischem Recht Geldbußen, die bis zu zehn Prozent eines Jahresumsatz erreichen können.
Mehrere Autozulieferer stehen im Verdacht, illegale Preisabsprachen getroffen zu haben.
Auch Leoni-Räume durchsucht
Das im M-DAX notierte Unternehmen Leoni teilte von sich aus mit, es sei von der Untersuchung betroffen. "Vertreter der EU haben in unseren Räumlichkeiten Untersuchungen durchgeführt", sagte ein Sprecher des Nürnberger Konzerns. Die Untersuchung betreffe den Geschäftsbereich Bordnetzsysteme. Leoni arbeite mit der Kommission zusammen und wolle den Sachverhalt aufklären, sagte er. Weitere Details nannte er nicht.