Konsequenzen aus der Finanzkrise US-Senat: Weniger Macht der Ratingagenturen
Die in die Kritik geratenen privaten Ratingagenturen sollen nach dem Willen des US-Senats strenger kontrolliert werden. Auch sollen sich staatliche Einrichtungen nicht mehr allein auf ihre Bewertungen verlassen. Einen entsprechenden Antrag beschlossen die Senatoren.
Der US-Senat setzt sich dafür ein, die Ratingagenturen in ihrer Macht zu beschränken. Dazu verabschiedete die Abgeordnetenkammer einen Änderungsantrag zum Gesetz über die Reform der Finanzaufsicht.
Der Vorschlag des Senats sieht die Schaffung einer staatlichen Clearingstelle vor, deren Richtlinien sich unter anderem die drei Branchengrößen Moody's, Standard & Poor's und Fitch unterwerfen müssten. Die Abgeordneten wollen auch durchsetzen, dass sich staatliche Einrichtungen bei der Abschätzung finanzieller Risiken nicht mehr allein auf die Bewertungen der stark in die Kritik geratenen privaten Ratingagenturen verlassen. Die US-Behörden sollen eigene Standards zur Bewertung der Kreditwürdigkeit ausarbeiten.
Des weiteren will der Senat Banken und anderen Finanzinstituten verbieten, sich selbst auszusuchen, welche Ratingagenturen ihre Finanzprodukte bewerten dürfen. Künftig solle dies ein unabhängiges Gremium entscheiden, heißt es in dem Änderungsantrag zur Finanzaufsichtsreform. Bislang werden die Ratingagenturen für die Bewertung von Investmentprodukten direkt von deren Herausgebern beauftragt und auch bezahlt. Dieser Interessenkonflikt führte nach Ansicht von Kritikern dazu, dass Ratingagenturen riskante Wertpapiere zu positiv benoteten, und damit zur jüngsten Finanzmarktkrise beigetragen.