Anteil von 20 Prozent angestrebt Händler stimmen für Opel-Beteiligung
Zur Rettung des Autokonzerns Opel wollen die Händler einen wichtigen Beitrag leisten. Sie stimmten dem Ziel einer Beteiligung von bis zu 20 Prozent zu. Den Erwerb der Anteile wollen sie über einen Fonds finanzieren, in den pro verkauftem Neuwagen 150 Euro fließen sollen.
Die Opel-Händler streben eine finanzielle Beteiligung an dem angeschlagenen Autokonzern an. Bei einem Treffen in Darmstadt stimmte der Verband Deutscher Opel-Händler (VDOH) geschlossen dafür. Das Votum ist ein erster Schritt auf dem Weg zu der von der vom europäischen Händlerverband Euroda angestrebten Beteiligung von zehn bis 20 Prozent an dem Unternehmen. Eine Dachgesellschaft soll die Anteile erwerben.
Zusammen mit den Arbeitnehmern sollen die Händler mehr als 25 Prozent der Anteile an dem neuen Unternehmen halten, hoffen VDOH und Betriebsrat. "Zusammen wollen wir versuchen, eine Sperrminorität zu organisieren", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Opel, Klaus Franz. Dies soll einen größeren Einfluss auf die Geschäftspolitik des Autoherstellers sichern.
150 Euro pro Neuwagen
Laut dem VDOH-Beschluss wollen die deutschen Opel-Händler in den kommenden drei Jahren 150 Euro pro verkauftem Neuwagen in einen Rettungsfonds einzahlen. Sie rechnen in diesem Jahr mit einem europaweiten Absatz von rund 1,2 Millionen Fahrzeugen. Das entspräche etwa 180 Millionen Euro für den geplanten Fonds. Binnen drei Jahren könnten europaweit bis zu 500 Millionen Euro zusammenkommen, um den Einstieg beim Autokonzern zu finanzieren. Das Geld soll helfen, die Tochter des von der Insolvenz gefährdeten Opel-Mutterkonzern General Motors aus der Krise zu führen und 35.000 Arbeitsplätze im deutschen Handel sichern helfen.
Die Arbeiten an einem Rettungskonzept laufen seit Wochen. Der Unternehmensberater Roland Berger wurde gestern als Koordinator der Bemühungen und als Vermittler zwischen General Motors und der Bundesregierung berufen. IG-Metall-Chef Berthold Huber mahnte unterdessen zur Eile bei der Entscheidung über Staatshilfen. "Wir haben wahrscheinlich nicht mehr so viel Zeit, um die Arbeitsplätze bei Opel zu sichern", sagte er im Deutschlandfunk. Huber forderte von der Bundesregierung einen Schutzschirm für Opel in Form von einer direkten Beteiligung oder in Form von Bürgschaften.