Preisverfall auf dem Weltmarkt Keine Einigung der Öl-Förderländer auf Deckelung
Die Spritpreise werden wohl vorerst niedrig bleiben. Die Öl-Förderländer konnten sich auf einem Treffen in Katar nicht auf eine Deckelung der Fördermenge einigen, um den Preisverfall zu stoppen. An den Börsen ging der Ölpreis daraufhin auf Talfahrt.
Wichtige erdölfördernde Länder haben sich nicht auf eine Deckelung der Fördermengen einigen können. Das Treffen in Doha, der Hauptstadt Katars, wurde ohne eine Einigung beendet, wie die 18 Staaten am Abend mitteilten.
Die Gespräche waren anberaumt worden, um gegen den Preisverfall auf dem Weltmarkt vorzugehen. Den Angaben zufolge wird es wahrscheinlich im Juni ein erneutes Zusammenkommen geben.
Iran sagt Treffen ab
Der Iran hatte seine Teilnahme an dem Treffen kurzfristig abgesagt. Nachdem die internationalen Sanktionen gegen das Land im Zuge des Atomdeals aufgehoben worden waren, begann der Iran wieder, Öl in die Europäische Union zu exportieren. Daher hat das Land aktuell an einer Deckelung der Fördermenge kein Interesse. Der Iran produziert derzeit 3,2 Millionen Barrel Öl am Tag und will die Menge bis April 2017 auf vier Millionen steigern.
Im Januar waren die Ölpreise auf unter 30 Dollar pro Barrel gefallen - ein Zwölfjahrestief. Derzeit liegen sie bei rund 40 Dollar. Im Sommer 2014 hatten die Preise noch bei mehr als 100 Dollar pro Barrel gelegen.
Russland bedauert Scheitern der Gespräche
Russland hat das Scheitern der Gespräche bedauert. "Wir haben nicht die Erwartungen erfüllt, die der Prozess vor diesem Treffen geweckt hatte", sagte Energieminister Alexander Nowak nach der Konferenz. Grund dafür sei gewesen, dass einige Länder kurz vor Beginn des Treffens gefordert hätten, dass alle Staaten der Organisation erdölexportierender Staaten das geplante Einfrieren der Fördermengen unterstützen, sagte Nowak nach Angaben russischer Agenturen. Damit habe er nicht gerechnet.
Gründe für die Ölschwemme
Die Ölschwemme war unter anderem deswegen entstanden, weil führende Förderer wie Saudi-Arabien im Zuge wachsender Konkurrenz - zum Beispiel durch die von US-Firmen eingesetzte Fördertechnik Fracking - ihre Marktanteile durch eine Erhöhung der Produktion halten wollten. Verbraucher freuen sich zwar über günstige Preise für Benzin und Heizöl. Den Förderländern aber rissen sie riesige Löcher in die Haushaltskassen.
Beobachter hatten zuvor Zweifel an der Wirksamkeit der Pläne zum Einfrieren auf dem Förderniveau von Januar geäußert. Neben dem Iran waren auch die USA und Norwegen nicht an den Gesprächen beteiligt. Zudem gab es Bedenken, dass im Januar bereits zu viel Öl gefördert worden sei, als dass eine Deckelung auf diesem Niveau den Kurs steigen lassen könnte.