Mehr Investitionen trotz Krise Mittelstand erweist sich als Stütze der Konjunktur
Anders als die Großkonzerne haben die kleineren und mittleren Unternehmen trotz Krise auch 2008 ihre Investitionen insgesamt erhöht. Damit stabilisierten sie laut einer Studie der KfW-Bankengruppe die Konjunktur. Jetzt drohe aber die Gefahr einer Kreditklemme.
Der Mittelstand hat in der Wirtschafts- und Finanzkrise die Konjunktur in Deutschland stabilisiert. Zu diesem Ergebnis kommt die KfW in ihrem Mittelstandspanel. Anders als Großunternehmen hätten kleinere und mittlere Firmen auch 2008 ihre Investitionen deutlich erhöht. "Mit ihren Investitionen und Innovationen leisten die mittelständischen Unternehmen einen unverzichtbaren Beitrag zur Überwindung der Krise", erklärte KfW-Vorstandschef Ulrich Schröder.
Probleme mit den Banken
Allerdings sei der Zugang zu Krediten schwieriger geworden, was kleinere und mittlere Unternehmen zunehmend belaste. Laut KfW konnten 16 Prozent des Finanzbedarfs im vergangenen Jahr wegen fehlender Angebote der Banken nicht gedeckt werden. 2007 waren es lediglich etwa sechs Prozent gewesen. Auch im kommenden Jahr sei eine Entspannung der Finanzierungssituation im Mittelstand nicht zu erwarten, erklärte die KfW.
Investitionen trotz Krise
Den Angaben zufolge stiegen die Bruttoanlageinvestitionen des Mittelstands im vergangenen Jahr um nominal 12,3 Prozent. Großunternehmen investierten dagegen 6,1 Prozent weniger. Vor allem die Ausgaben von Mittelständlern, die auf dem Heimatmarkt aktiv sind, legten deutlich zu. Die Investitionen exportorientierter Unternehmen stagnierten. Insgesamt entfallen den Angaben zufolge 55 Prozent aller Unternehmensinvestitionen in Deutschland auf kleinere und mittlere Firmen.
- Sie stellen 99,96 Prozent aller Unternehmen. Etwa 1500 Firmen sind Großunternehmen.
- Sie beschäftigen 26,8 Millionen Menschen – das sind zwei Drittel aller Erwerbstätigen.
- Sie bilden 1,3 Millionen Menschen aus – das sind 70 Prozent aller Auszubildenden.