Trotz Höhenflug des Euros Finanzminister wollen nicht in Devisenmarkt eingreifen
Die Finanzminister der Euro-Zone sehen derzeit trotz des starken Euros keinen Grund in die Devisenmärkte einzugreifen. Das beschlossen sie bei Beratungen in Brüssel. Heute wollen sie über eine Ausweitung des Duty-Free-Shoppings diskutieren.
Die Finanzminister der Euro-Zone haben sich nach Beratungen in Brüssel gegen Maßnahmen an den Devisenmärkten ausgesprochen, um den derzeit starken Euro abzubremsen. Die Gemeinschaftswährung hat im Verhältnis zum US-Dollar den höchsten Stand seit 20 Monaten erreicht, am Montag lag der Kurs in New York bei 1,31 Dollar.
Aufruf zu "kollektiver Wachsamkeit"
Der Vorsitzende Finanzminister der Euro-Zone, der Luxemburger Jean-Claude Juncker, sagte, dass derzeit Kurs keine Folgen nach sich ziehe, "die uns zwingen müssten, zu handeln". Der französische Finanzminister Thierry Breton zeigte sich dagegen besorgt und rief seine Ministerkollegen zu "kollektiver Wachsamkeit" auf.
Ökonomen fürchten, dass ein starker Euro das Wirtschaftswachstum in der Euro-Zone abbremsen könnte. EU-Wirtschaftskommissar Joaquin Almunia erklärte in Brüssel jedoch, die Prognosen für das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum gingen weiter von 2,6 Prozent in diesem und etwas mehr als zwei Prozent im nächsten Jahr aus.
Ausweitung des Duty-Free-Shoppings
Die EU-Finanzminister setzen heute ihre Beratungen fort. Unter anderem soll über das Duty-Free-Shopping in Nicht-EU-Staaten beraten werden. Bislang dürfen Verbraucher höchstens Waren im Wert von 175 Euro mehrwertsteuerfrei in die EU einführen. Die finnische Ratspräsidentschaft schlägt vor, diese Grenze für Flugreisende auf 430 Euro anzuheben. Bei Reisen zu Land oder zu Wasser soll sie auf 300 Euro erhöht werden.