Merkel auf Nahost-Reise EU und Golfstaaten wollen freien Handel befördern
Seit Jahren bemühen sich die EU und die Golfstaaten um den Abschluss eines Freihandelsabkommens. Immer wieder stockten die Gespräche - zuletzt im vergangenen Sommer. Nun hat Kanzlerin Merkel - sie ist zurzeit auch EU-Ratspräsidentin - bei ihrer Nahost-Reise einen neuen Anlauf unternommen.
Die Europäische Union und die Staaten der Golfregion die seit Monaten stockenden Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen wieder voranbringen. Es gebe auf beiden Seitenn den politischen Willen zu einer baldigen Lösung, hieß es nach einem Gespräch von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Generalsekretär des Golfkooperationsrates, Abdul Rahman, in der saudischen Hauptstadt Riad. Merkel, die sich auf einer mehrtägigen Nahostreise befindet, ist zurzeit auch EU-Ratspräsidentin.
Verhandelt wird schon seit 1990
Die Gespräche über eine Freihandelszone zwischen beiden Regionen sollen nun Ende des Monats auf Expertenebene fortgesetzt werden. Ende April soll dann EU-Handelskommissar Peter Mandelson mit den sechs Staaten des Rates zusammentreffen.
Dem 1981 gegründeten Golfkooperationsrat gehören Kuwait, Bahrain, Saudi-Arabien, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Oman an. Ziel der Organisation ist die Zusammenarbeit in der Außen- und Sicherheitspolitik sowie die Förderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen zwischen den Mitgliedern.
Die Gespräche zwischen beiden Seiten waren im vergangenen Sommer abgebrochen unterbrochen worden - unter anderem weil man sich beim Thema Dienstleistungen nicht einig wurde. Die EU hatte den Golfstaaten eine unzureichende Öffnung ihrer Märkte vorgeworfen.
Die Verhandlungen über eine Freihandelszone zwischen den beiden Regionen laufen bereits seit 1990. Für die Golf-Staaten ist die EU der wichtigste Handelspartner, für die EU stehen die Staaten an sechster Stelle. Das Exportvolumen der EU betrug 2004 rund 40 Milliarden Euro, die Golfstaaten exportierten im selben Zeitraum einen Wert von 25 Milliarden Euro.