Konkurrenten beschweren sich in Brüssel Neuer Ärger für Microsoft
Dem US-Konzern Microsoft droht in Europa eine neue juristische Auseinandersetzung. Mehrere Konkurrenten legten eine Beschwerde bei der EU-Kommission ein, in der dem weltgrößten Softwarekonzern unfaires Wettbewerbsverhalten vorgeworfen wird.
Eine Gruppe von Wettbewerbern von Microsoft hat bei der Europäischen Kommission in Brüssel eine Beschwerde gegen den Softwarekonzern eingereicht. Sie richte sich gegen eine Reihe von Geschäftspraktiken, bei denen Microsoft Kunden die Möglichkeit nehme, konkurrierende Produkte zu wählen, teilte das European Committee for Interoperable Systems (ECIS) mit. In der Organisation haben sich Unternehmen wie IBM, Sun Microsystems, Nokia und Oracle zusammengeschlossen.
Die Initiative solle verhindern, dass Microsoft weitere Produkte bündele und damit sein "existierendes Monopol" befestige und seine "Marktdominanz" in Zukunftsmärkten ausbaue. Als Beispiel nannte sie Microsofts Bürosoftware "Office", die Konkurrenzprodukte an einem reibungslosen Zusammenspiel mit dem ebenfalls von Microsoft kommenden PC-Betriebssystem "Windows" hindere.
Jahrelanger Rechtsstreit mit der EU-Kommission
Der US-Konzern befindet sich bereits in einem seit Jahren dauernden Kartellstreit mit der Europäischen Kommission. Diese hatte vor knapp zwei Jahren entschieden, dass Microsoft mit seiner dominierenden Stellung gegen europäische Wettbewerbsgesetze verstößt. Die Kommission verhängte deshalb eine Strafe von 497 Millionen Euro und zugleich Auflagen für den Vertrieb von Windows. Außerdem gab sie dem Konzern vor, eine vollständige und genaue Beschreibung der Windows-Schnittstellen offen zu legen. Über die Umsetzung der Auflagen befinden sich das Unternehmen und die Kartellbehörde aber weiter im Streit.