Strafen der EU gegen illegale Kartelle Rekordliste der höchsten Geldbußen
Mit nahezu einer Milliarde Euro Strafe hat die Europäische Kommission ein Rekordbußgeld gegen Fahrstuhlhersteller verhängt. Die größte Einzelstrafe für illegale Preisabsprachen muss der deutsche Aufzugbauer ThyssenKrupp bezahlen. Damit liegt er noch einige Millionen Euro über der bisherigen Höchststrafe.
Ob bei Fahrstühlen oder Hochspannungsanlagen: An illegalen Preisabsprachen in der Europäischen Union sind oft deutsche Konzerne beteiligt. Ein Kartell um den deutschen Aufzug- und Rolltreppenbauer ThyssenKrupp hat nun die höchste Geldstrafe erhalten, die die EU jemals verhängt hat.
992 Millionen Euro für Fahrstuhlkartell: Die Kommission verhängt die bisher größte Geldstrafe gegen die fünf größten Fahrstuhlhersteller der Welt wegen illegaler Markt- und Preisabsprachen. Alleine der Düsseldorfer ThyssenKrupp-Konzern muss mit 479 Millionen Euro davon fast die Hälfte zahlen.
790 Millionen Euro für Vitaminkartell: 2001 verurteilt Brüssel Unternehmen, die Preise für Vitamine abgesprochen hatten, wie sie etwa in Frühstücksprodukten eingesetzt werden. Die höchste Einzelbuße entfällt mit 462 Millionen Euro auf den Schweizer Konzern Hoffmann-La Roche.
750 Millionen Euro für Hochspannungskartell: Ende Januar dieses Jahres verhängte Brüssel eine hohe Strafe gegen Siemens und zehn weitere namhafte Firmen wegen Absprachen bei Hochspannungsanlagen. Die größte Strafe entfiel auf Siemens mit 418 Millionen Euro. Der Konzern will sich juristisch wehren.
519 Millionen Euro für Kautschukkartell: Der Bayer-Konzern ist an einem Kartell für Synthetikkautschuk beteiligt, gegen das die Kommission im November 2006 vorging. Der deutsche Chemiekonzern bekam eine Strafe von mehr als 200 Millionen Euro als Kronzeuge aber vollständig erlassen.
478 Millionen Euro für Gipsplattenkartell: Die deutsche Firma Knauf war an Absprachen mit drei weiteren Firmen beteiligt. Knauf musste 2002 fast 86 Millionen Euro zahlen, der französische Zementhersteller Lafarge als größter Konzern in der Gruppe erhielt eine Buße von fast 250 Millionen Euro.