Zweitgrößte Bank des Landes verstaatlicht Lettland kauft Parex Bank für 2,82 Euro
Für zwei Lat (2,82 Euro) hat die lettische Regierung die zweitgrößte Bank des Landes verstaatlicht und ist damit einem Zusammenbruch des Instituts zuvorgekommen. Der Staat übernahm für die symbolische Summe 51 Prozent an der angeschlagenen Parex Bank.
Die lettische Regierung hat die zweitgrößte Bank des Landes verstaatlicht und ist damit einem Zusammenbruch des Instituts zuvorgekommen. Für die symbolische Summe von umgerechnet knapp drei Euro habe der Staat 51 Prozent der Anteile an der angeschlagenen Parex Bank übernommen, teilte Ministerpräsident Ivars Godmanis nach einer neunstündigen Marathonsitzung seines Kabinetts mit.
Der Staat zahlte nach Angaben von Finanzminister Atis Slakteris symbolisch jeweils einen Lat (etwa 1,41 Euro) an die beiden Großaktionäre Valery Kargin und Vladimir Krasovitsky, zwei aus Russland stammende Geschäftsmänner. Weitere 34 Prozent würden der staatlichen Hypothekenbank als Sicherheit überschrieben. Slakteris verteidigte die Entscheidung: Die Regierung habe vor der Wahl gestanden, die Bank Pleite gehen zu lassen oder das Finanzsystem zu sichern. Ein Bankrott hätte die Steuerzahler rund eine Milliarde Dollar gekostet. Weitere Rettungsaktionen dieser Art schloss Regierungschef Godmanis aber aus. Vorläufig seien keine weiteren Banken gefährdet.
BIP um 4,2 Prozent gesunken
Die Parex Bank ist die größte baltische Bank ohne westlichen Besitzer. Sie hat Zweigstellen und Vertreter in 15 anderen Ländern, darunter auch in Deutschland. Die größte Bank in Lettland ist die Swedbank, gefolgt von Parex und der ebenfalls schwedischen SEB.
Am Freitag hatte das Statistikbüro einen Rückgang des lettischen Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr bekanntgegeben. Im Jahr 2007 lag das Wachstum im dritten Quartal 10,9 Prozent im Plus.