Sonderregelung soll verlängert werden Jung plant 18 Monate Kurzarbeitergeld ab 2010
Kurzarbeit hat in der Rezession laut Schätzungen bis zu 400.000 Jobs gerettet. Arbeitsminister Jung will daher die auslaufenden Sonderregelungen bis Ende 2010 verlängern. Unternehmen sollen ihre Beschäftigten dann aber nur noch für 18 statt wie bisher für 24 Monate in Kurzarbeit schicken können.
Bundesarbeitsminister Franz Josef Jung setzt auch im kommenden Jahr auf Kurzarbeit, um Massenentlassungen zu verhindern. Er kündigte in Mainz an, dem Kabinett eine Verlängerung der krisenbedingten Sonderregelungen vorzuschlagen.
Kurzarbeitergeld künftig 18 statt 24 Monate
Ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums erläuterte das angestrebte Modell: Unternehmen, die für ihre Mitarbeiter 2010 Kurzarbeit anmelden, sollen für bis zu 18 Monate Kurzarbeitergeld bekommen und an ihre Beschäftigten weiterreichen können. Die neue 18-Monats-Regelung gelte für das gesamte kommende Jahr, sagte der Ministeriumssprecher. Wie weit die Sonderregelung möglicherweise darüber hinaus gelten solle, stehe noch nicht fest.
Bundesarbeitsminister Jung setzt weiter auf Kurzarbeit im Kampf gegen eine Entlassungswelle.
Derzeit können Arbeitgeber für maximal 24 Monate Kurzarbeitergeld für ihre Beschäftigten beantragen. Allerdings war diese Regelung bis Ende 2009 befristet. Danach hätte wieder die ursprüngliche Gesetzeslage gegolten, wonach Unternehmen die Kurzarbeiterregelung lediglich für bis zu sechs Monate nutzen können.
Kurzarbeit sichert bis zu 400.000 Jobs
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) schätzt, dass durch Kurzarbeit 300.000 bis 400.000 Beschäftigte vor einer Kündigung bewahrt worden seien. Bei der Bewältigung der Wirtschaftskrise habe sich die Kurzarbeit bisher als "sehr segensreich" erwiesen, sagte IAB-Direktor Joachim Möller der "Rheinpfalz". Er unterstütze Jungs Vorstoß, die Sonderregelungen zur Kurzarbeit zu verlängern.