Konsumklima stabil Verbraucher trotzen der Wirtschaftskrise
Das Konsumklima in Deutschland zeigt sich trotz der schweren Wirtschaftskrise erstaunlich robust. Die Stimmung der Verbraucher sei auch im April stabil geblieben, teilte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit. Die Kauflaune sei weiterhin überdurchschnittlich gut.
Die Stimmung der deutschen Verbraucher bleibt inmitten der weltweiten Wirtschaftskrise weiter gut. Die Gründe seien die niedrige Inflation, die geringen Energiepreise und erste Anzeichen für eine mögliche konjunkturelle Trendwende zum Jahresende, heißt es in der Konsumklimastudie des Nürnberger Marktforschungsinstituts GfK.
Die Menschen schätzten die Konjunktur- und ihre Einkommenserwartung im April wieder optimistischer als im Vormonat ein. Durch sinkende Preise für Energie und Nahrungsmittel werde die Kaufkraft der Konsumenten gestärkt. Auch die zum 1. Juli anstehende Rentenerhöhung beflügelte die Einkommenserwartungen.
Die Kauflaune bleibt stabil - die Verbraucher trotzen der Krise.
Lediglich die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen sank im April. Nach einem Minus von 1,5 Punkten erreichte dieser Teilindikator aber immer noch 12,4 Punkte, was gut 17 Punkte mehr sind als vor einem Jahr. Außer der geringen Inflationsrate werde die Anschaffungsneigung auch durch finanzielle Anreize aus dem Konjunkturpaket II auf hohem Niveau gehalten. Vor allem die Abwrackprämie für Autos trage dazu bei.
Frühjahrsgutachten "erhebliche Belastungsprobe"
Allerdings bleibe das Niveau insgesamt eher niedrig, betonte GfK-Experte Rolf Bürkl. "Deshalb wird die Binnennachfrage in diesem Jahr die schweren Einbrüche bei Export und Investitionen allenfalls etwas abfedern, jedoch bei weitem nicht kompensieren können." Die größte Gefahr sei ein weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit, sagte Bürkl.
Als "erhebliche Belastungsprobe" für die Verbraucherstimmung stuft die GfK das erst nach der Befragung veröffentlichte Frühjahrsgutachten der führenden Wirtschaftsinstitute ein, das für 2009 einen Einbruch der deutschen Wirtschaft um sechs Prozent prognostiziert.
Das von der GfK gemessene Konsumklima, in das die Erwartung der finanziellen Lage, der wirtschaftlichen Entwicklung und die Anschaffungsneigung einfließen, blieb insgesamt stabil. Für Mai zeigt der Indikator 2,5 Punkte, denselben Wert wie für April. Die GfK befragt für ihren Index 2000 Menschen.
Die Studie gilt als wichtiger Konjunkturindikator. In ihr ermittelt die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) jeden Monat die aktuelle Verbraucherstimmung in Deutschland. Dafür werden rund 2000 Interviews geführt. Die Konsumforscher fragen nach Einschätzungen zur allgemeinen und persönlichen wirtschaftliche Lage und zu größeren Anschaffungen. Aus den Antworten werden drei Einzelindikatoren der Konjunkturerwartung, der Einkommenserwartung und der Konsumneigung ermittelt; aus ihnen wiederum errechnet sich der Gesamtindikator für das Konsumklima, in den zusätzlich noch Angaben über die aktuelle Sparneigung der Bürger einfließen. Die Studie wird seit 1980 erhoben.