Jobabbau in vielen Branchen befürchtet Deutsche Unternehmen blicken sorgenvoll auf 2009
Mit einer großen Portion Pessimismus blickt die deutsche Wirtschaft auf das neue Jahr: 2009 werde einen Rückgang bei Produktion, Investitionen und Umsatz bringen. Trübe Aussichten auch für die Beschäftigten: Viele Branchen rechnen mit Jobabbau.
In fast allen Wirtschaftsbranchen in Deutschland fällt der Blick in die Zukunft sorgenvoll aus. Nur der Einzelhandel und die Volksbanken geben in der Branchenumfrage des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) an, nicht mit einer Verschlechterung der Lage zu rechnen. Die anderen 41 Branchen sprechen von einer schlechteren Stimmung in ihren Firmen als Ende 2007. Das schlägt auf die Beschäftigtenprognose durch: 26 Verbände erwarten, dass in ihrer Branche Jobs abgebaut werden.
"Die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise drückt nun auch der Konjunktur in Deutschland ihren Stempel auf", sagte IW-Direktor Michael Hüther. Die Mehrzahl der befragten Verbände rechne mit einer rückläufigen Produktions- und Investitionsentwicklung. Insgesamt elf Sparten stellen sich sogar auf einen starken Rückgang von Produktion und Umsatz ein, darunter die Werbewirtschaft und die Automobilindustrie. Letztere erwartet zwar Personalabbau, will sich aber mit Investitionen gegen die Absatzflaute stemmen. Auch die Energiewirtschaft will mehr investieren. 29 Branchen wollen dagegen 2009 ihre Investitionen zurückschrauben.
Fachkräfte halten
Die globale Wirtschaftsflaute schlage sich zunehmend auf die Umsatzerwartungen nieder, sagte Hüther. "Dennoch wollen viele Unternehmen Arbeitsplätze erhalten, weil Fachkräfte rar sind." Daher seien die Perspektiven für die Beschäftigung nicht ganz so trüb wie bei den anderen Indikatoren. Immerhin 17 Branchen gehen der Umfrage nach von gleichbleibenden Mitarbeiterzahlen aus.
Warnung vor Schwarzmalerei
Hüther warnte davor, allzu schwarz zu malen. Zu berücksichtigen sei, dass die deutschen Unternehmen in den vergangenen Jahren ihre Wettbewerbsfähigkeit gestärkt hätten und daher "den derzeitigen Abschwung besser durchstehen können als frühere Krisen".