Chef der Eurogruppe Juncker hört zum Jahreswechsel auf
Er hatte es angekündigt, nun macht er ernst: Eurogruppenchef Juncker legt zum Jahreswechsel sein Amt nieder. Juncker hatte schon im Sommer aufhören wollen, doch die Eurogruppe hatte sich nicht auf einen Nachfolger einigen können. Spanien kann derweil mit Milliardenhilfe rechnen.
Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker will seinen Posten an der Spitze des Gremiums in den kommenden Wochen abgeben. Er habe seine Kollegen darüber informiert, dass er das Amt Ende des Jahres 2012 oder zu Beginn des kommenden Jahres abgeben wolle, sagte Juncker in Brüssel. Der luxemburgische Premier führt die Euro-Kassenhüter seit 2005. Am 8. Dezember wird er 58 Jahre alt.
Sechsmonatige Verlängerung
Damit bekräftigte Juncker seine Ankündigungen vom Sommer. Im Juli hatte er zwar zunächst ein neues Mandat als Eurogruppenvorsitzender angetreten, aber schon damals gesagt, nur bis zum Jahresende oder bis Anfang nächsten Jahres amtieren zu wollen. Nur weil sich die Eurogruppe nicht auf einen Nachfolger einigen konnte, war Juncker in die Verlängerung gegangen. Zuvor hatte es monatelange Diskussionen um die Besetzung des Postens und somit die Führung des wichtigsten Gremiums der Eurozone im Kampf gegen die Schuldenkrise gegeben.
Die Bundesregierung brachte daraufhin Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble als Eurogruppenchef ins Gespräch. Nach dem Regierungswechsel in Frankreich bekamen Schäuble und Bundeskanzlerin Angela Merkel jedoch Gegenwind von der neuen sozialistischen Regierung unter Staatschef François Hollande. Ein vorläufiger Verbleib Junckers im Amt war somit ein Kompromiss.
Milliarden für Spaniens Banken
Bei ihrem Treffen hatten die Euro-Finanzminister zuvor den Antrag Spaniens auf Bankenhilfe gebilligt. Spanien erhalte 39,5 Milliarden Euro Mitte nächster Woche, sagte Noch-Eurogruppenchef Juncker. Die Hilfen sollten Mitte kommender Woche fließen.