Berlusconi ohne eigene Mehrheit "Wer könnte Italien besser repräsentieren als ich?"
Die Parlamentsmehrheit ist weg - aber aus der Ruhe bringen lässt sich Italiens Ministerpräsident Berlusconi davon nicht: Seine Regierung sei stabil, versicherte er auf dem G20-Gipfel in Cannes. Und überhaupt: Es gebe einfach niemanden in Italien, der das Land besser im Ausland vertreten könne als er.
Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi laufen kurz vor einer neuen Vertrauensabstimmung die Abgeordneten davon - aber das ficht den mächtigsten Mann Italiens nicht an: Seine Zeit an der Spitze der italienischen Regierung sei keineswegs vorbei, die Regierung stabil, erklärte Berlusconi zum Abschluss des G20-Gipfels in Cannes. Und überhaupt: "Ich frage mich, wenn ich hier so am G20-Tisch sitze, wer könnte Italien besser repräsentieren, wäre ich nicht hier?", sinnierte der Ministerpräsident. "Ich finde niemanden unter Italiens gegenwärtigen Politikern."
Am Freitag waren zwei Abgeordnete aus Berlusconis "Partei der Freiheit" ausgetreten - der Ministerpräsident kann sich jetzt nur noch auf 314 von 630 Mitgliedern im italienischen Parlament stützen und hat damit die Mehrheit verloren. Damit nicht genug: Sieben andere Abgeordnete aus dem Lager der Regierungskoalition fordern die Bildung einer neuen Regierung. Auch sie könnten sich Berlusconi bei der nächsten Vertrauensabstimmung verweigern.
Dieser kündigte in Cannes an, die nächste Vertrauensabstimmung werde an Etatkürzungen geknüpft, mit denen das hoch verschuldete Euroland sein Defizit abbauen will. Gleichwohl blickt Berlusconi mit Stolz auf die Wirtschaft seines Landes: "Die Restaurants sind voll, und es ist schwierig einen Platz im Flugzeug zu buchen. Und die Hotels sind während der Feiertage ausgebucht. Den Italienern geht es gut", sagte er.