Investoren steigen bei Bank of Ireland ein Hoffnung für die irischen Banken
Die Rettung der Bankenbranche hat Irland an den Rand der Staatspleite getrieben. Nun gibt es ein wichtiges Signal für Erfolge bei der Sanierung des irischen Finanzsektors. Private Investoren kaufen ein großes Aktienpaket der teilverstaatlichten Bank of Ireland. Das entlastet auch den Staatshaushalt.
Die irische Regierung verzichtet auf die komplette Verstaatlichung des größten Geldhauses der Landes. Eine Gruppe privater Investoren wolle für bis zu 1,1 Milliarden Euro Staatsanteile der Bank of Ireland aufkaufen, teilte das Finanzministerium in Dublin mit. Ursprünglich war erwartet worden, dass die irische Regierung im Zuge der derzeit laufenden Kapitalerhöhung auch bei dem bereits teilverstaatlichten Kreditinstitut die Kontrolle übernehmen werde. Denn bisher war das Interesse der Investoren gering, sich an der Kapitalerhöhung zu beteiligen. Welche privaten Geldgeber nun bei der Bank of Ireland einsteigen, gab die Regierung nicht bekannt. Finanzminister Michael Noonan will die Namen Ende der Woche veröffentlichen.
Nach der Kapitalerhöhung will der irische Staat noch mindestens 15 und höchstens 32 Prozent der Anteile an der Bank of Ireland halten. Die neuen Investoren sollen zwischen 14 und 37 Prozent der Aktien der Bank of Ireland übernehmen. Der Rest entfällt auf Altaktionäre. Durch den Verkauf von Staatsanteilen muss die Regierung auch einen deutlich geringeren Anteil der Kapitalspritze von 5,2 Milliarden Euro übernehmen, die die Bank of Ireland infolge der Ergebnisse des Banken-Stresstests benötigt. Die Regierung sieht sich damit nach eigenen Angaben in der Lage, der Bank die notwendig Kapitalhilfe ohne Unterstützung der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds (IWF) bereitstellen zu können.
Regierung sieht starkes Signal
Die irischen Banken hatten auf dem Immobilienmarkt großzügig Kredite vergeben und gerieten dadurch in Schieflage. Im Zuge der Finanzkrise machte die Regierung zwei der sechs irischen Großbanken dicht, verstaatlichte sie teilweise und sorgte zudem für Zwangsfusionen. Insgesamt kostete das den irischen Staat 70 Milliarden Euro. Das enorme Haushaltsdefizit, das durch die Banken-Rettung zustande kam, wurde mit Hilfen der EU und des IWF in Höhe von 85 Milliarden Euro gestopft. Nur auf diese Weise konnte Irland die drohende Staatspleite abwenden. Noonan wertete den Verkauf von Staatsanteilen der Bank of Ireland nun als starkes Signal an die Finanzmärkte und Investoren. Die Aktien der Bank gewannen nach Bekanntwerden der Einigung zeitweise fast neun Prozent an Wert.