Reisekonzern will neue Verträge mit Hoteliers TUI sichert sich gegen griechische Währungsreform ab
Bleibt Griechenland in der Euro-Zone oder nicht? - über diese Frage wird gerade in ganz Europa diskutiert. Der TUI-Konzern bereitet sich jetzt schon auf eine Währungsreform vor. Der Reiseanbieter forderte griechische Hoteliers auf, Verträge für den Fall der Wiedereinführung der Drachme zu unterzeichnen.
Der Reiseanbieter TUI will sich in Griechenland gegen einen möglichen Austritt des Landes aus der Euro-Zone absichern. Konzernsprecher Robin Zimmermann bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung. Demnach habe TUI griechische Hoteliers in einem Brief aufgefordert, einen neuen Vertrag vor dem Hintergrund einer möglichen Währungsumstellung zu unterschreiben. "Alle TUI-Töchter müssen generell schauen, dass sie gegen Wechselkursschwankungen abgesichert sind", begründete Zimmermann das Schreiben.
Angst vor finanziellen Kosten der Währungsreform
Hintergrund des Briefes, der laut Zimmermann von den skandinavischen TUI-Töchtern stammt, ist die Befürchtung, dass Griechenland den Euro-Raum verlassen und die Drachme wieder einführen könnte. Ökonomen gehen davon aus, dass eine neue griechische Währung direkt nach der Einführung massiv an Wert verlieren könnte. Die Hoteliers sollen sich daher verpflichten, im Falle einer Reform den von der Regierung vorgegebenen Wechselkurs zu akzeptieren.
Der Präsident des Münchner ifo Instituts, Hans-Werner Sinn, hält derweil den Austritt oder Ausschluss Griechenlands aus der Euro-Zone für unabwendbar. "Die Griechen haben keine Chance, im Euro-Raum wettbewerbsfähig zu werden. Sie müssten ihre Löhne um die Hälfte senken. Das geht nur durch Austritt und Abwertung", sagte er der "Wirtschaftswoche". Auch wenn es keine Rechtsgrundlage für einen Austritt gebe, sei die Trennung vom Euro möglich. "Alles ist technisch machbar", sagte Sinn.