Neues Rettungspaket für britische Banken Regierung hilft zum zweiten Mal
Großbritannien legt ein zweites Rettungspaket für die Banken im Land auf. Das erste Rettungspaket vom Oktober reiche nicht aus, um die Kreditvergabe der Banken ausreichend zu stützen, sagte Finanzminister Darling. Unter anderem sollen die Risiken der Banken versichert werden.
Nachdem die britischen Banken immer neue Milliardenlöcher gemeldet haben, will die Regierung in London ein zweites massives Rettungspaket für die kriselnde Branche auflegen.
Unter anderem will der Staat die Bankenriesen gegen die Risiken ihrer faulen Kredite versichern, teilte Finanzminister Alistair Darling mit. Das Bankenrettungspaket sieht vor, dass die Banken das Ausmaß ihrer riskantesten Kredite offenlegen. Die Regierung wird die Institute dann gegen eine Gebühr gegen 90 Prozent der möglichen Ausfälle absichern. Zugleich werde die Bank of England einen Fonds über 50 Milliarden Pfund einrichten, um "gute" Unternehmenswerte anzukaufen und die Firmen somit vor der Kreditklemme zu schützen.
Das Volumen fauler Kredite in den Büchern der britischen Banken wird auf 200 Milliarden Pfund (220 Mrd Euro) geschätzt. Diese Lasten gelten als Grund dafür, dass die Banken nur noch zögerlich Kredite vergeben, wodurch Unternehmen das Geld ausgeht und ein weiterer Stellenabbau droht.
Bereits Anfang Oktober rettete die Regierung mehrere Banken mit einer Finanzspritze über 37 Milliarden Pfund vor dem Kollaps. Die drei Banken Royal Bank of Scotland (RBS) und Lloyds TSB sowie HBOS wurden dabei teilweise verstaatlicht. Doch der Effekt blieb aus. Die RBS teilte heute mit, dass sie für das vergangene Jahr mit einem Rekord-Verlust in der britischen Firmengeschichte von umgerechnet bis zu 31 Milliarden Euro rechnet. Der Staat erhöhte deshalb den Anteil an der Bank von 58 auf 70 Prozent.