Nach Berichten über größeres Defizit EU prüft griechischen Haushalt erneut
Ist das griechische Haushaltsdefizit noch größer als ohnehin bekannt? Laut griechischen Medienberichten lag es 2009 bei 15,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - und damit noch einmal 1,5 Prozentpunkte über dem bisher angegebenen Wert. Ab heute prüfen EU-Statistiker deswegen erneut die Bücher.
Wie desolat ist die Lage des griechischen Haushalts wirklich? Die Europäische Statistikbehörde Eurostat will sich ein klares Bild über die tatsächliche Höhe des griechischen Defizits machen. Aus diesem Grund haben Experten des Amtes eine neue Kontrolle der Bücher in Athen begonnen. Wie der griechische Rundfunk berichtete, soll die Kontrolle etwa zehn Tage dauern.
Eurostat will am 22. Oktober aktualisierte Werte für alle EU-Länder ausgeben. Vom Ergebnis der neuen Prüfung hängt ab, ob der Sanierungspakt von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) mit Athen eventuell neu verhandelt werden muss und die Griechen den Gürtel noch enger schnallen müssen.
Das Haushaltsloch ist wohl noch größer
In der vergangenen Woche hatte die EU bekanntgegeben, das Loch im griechischen Staatshaushalt sei deutlich höher als bisher angenommen. Griechische Medien hatten berichtet, das Defizit 2009 habe 15,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen. Bislang hatte die Regierung 13,6 Prozent gemeldet. Griechenland steht unter Dauerkontrolle der EU. Nach den Sparauflagen, unter denen das Land Milliarden-Kredite von EU und IWF erhielt, muss es seine jährliche Neuverschuldung bis 2014 unter die im Stabilitätspakt von Maastricht festgeschriebene Grenze von drei Prozent drücken.