Streik gegen Reformpläne Die griechischen Fähren stehen still
Von einem "schweren Schlag für den Tourimus" sprechen die Hoteliers, auch die Obstbauern sind wütend: Kurz vor dem orthodoxen Osterfest legt ein Streik die griechischen Fähren lahm. Die Fährarbeiter protestieren gegen Reformen der Sozialversicherung und betonen, sie hätten keine "andere Wahl" als einen Streik.
Kurz vor dem orthodoxen Osterfest haben Streiks den Fährbetrieb in Griechenland weitgehend lahmgelegt. Aus Protest gegen Reformen ihres Renten- und Gesundheitssystems sowie gegen die geplante Öffnung des Marktes legten die Fährarbeiter für 48 Stunden die Arbeit nieder. Viele Osterurlauber strandeten. Üblicherweise läutet die Osterzeit die Hochsaison des Tourismus in Griechenland ein. Zehntausende fahren bereits eine Woche vor dem Fest, das in diesem Jahr am 15. April gefeiert wird, auf die griechischen Inseln.
Im Rahmen der Sparbemühungen der griechischen Regierung sollen auch Renten- und Sozialversicherungen fusionieren. Die Fährarbeiter wehren sich gegen den Zusammenschluss ihrer Versicherung mit einer größeren, aber defizitären Krankenkasse.
"Schwerer Schlag für den Tourismus"
Politiker und Industrieverbände hatten die Arbeiter vor einem Streik gewarnt. Er werde die Wirtschaft des Landes, das bereits seit fünf Jahren in der Rezession steckt, weiter belasten. "Das ist ein schwerer Schlag für den Tourismus", erklärte der Hotelierverband. Etwa jeder fünfte Arbeitsplatz in Griechenland ist in der Tourismusbranche.
Auch die Obst- und Gemüsebauern auf Kreta zeigten sich aufgebracht. Wegen des Streiks wird der Transport ihrer frischen Produkte von der Insel behindert. "Wir haben keine andere Wahl als zu streiken", erklärte dagegen der Gewerkschaftsverband der Seeleute.