Reformpläne der griechischen Regierung Athen will sich mit OECD abstimmen
Im Schuldenstreit mit der EU setzt Griechenland offenbar auch auf die Hilfe der OECD. Zusammen mit der Organisation der Industrieländer wolle man einen neuen Plan ausarbeiten, sagte Ministerpräsident Tsipras. Man werde sich aber keine Reformen aufzwingen lassen.
Die neue griechische Regierung will ihren umstrittenen Kurswechsel mit der OECD abstimmen. Er werde mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eine Reformvereinbarung abschließen, kündigte Ministerpräsident Alexis Tsipras bei einem Treffen mit OECD-Generalsekretär Angel Gurria an. "Diese Zusammenarbeit wird nicht auf Basis dessen erfolgen, was früher vereinbart worden war", sagte Tsipras.
Sein Land werde über Reformen selbst entscheiden und sich diese nicht von außen aufzwingen lassen, betonte er kurz vor den Beratungen der Euro-Finanzminister über weitere Hilfen für Griechenland. Tsipras hat eine Abkehr vom Sparkurs angekündigt, den die alte Regierung mit den Geldgebern aus der EU und dem Internationalen Währungsfonds vereinbart hatte, und strebt einen weiteren Schuldenschnitt an.
OECD-Generalsekretär Gurria kündigte an, dass seine Organisation das griechische Reformprogramm unterstützen werde.
Man werde Griechenland dabei helfen, seine Probleme zu lösen. Dabei gehe es unter anderem darum, das Wachstum anzukurbeln und die hohe Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.
Griechenland hofft auf Einigung
Im Streit mit den Euro-Partnern über die griechische Forderung nach einem neuen Schuldenabkommen und einem Ende des Sparkurses sieht Griechenlands Regierung gute Chancen für eine Einigung. Es gebe Bewegung, die Bereitschaft für eine Lösung des Problems zeige, sagte Vize-Finanzminister Dimitris Mardas im griechischen Fernsehen. Laut dem Finanzministerium will Griechenland 70 Prozent der bisherigen Reformverpflichtungen erfüllen, 30 Prozent aber durch eigene "maßgeschneiderte" Reformen ersetzen.