GfK-Konsumklimaindex geht leicht zurück Hohe Kraftstoffpreise dämpfen Verbraucherstimmung
Die hohen Benzinpreise haben im März den Aufwärtstrend bei der Verbraucherstimmung vorerst gestoppt. Erstmals seit September ist der GfK-Konsumklimaindex zurückgegangen, und zwar um 0,1 Punkte im Vergleich zum Vormonat auf 5,9 Zähler. Insbesondere Berufspendler fürchten, weniger im Portemonnaie zu haben.
Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland lässt leicht nach. Vor allem die hohen Preise für Benzin und Diesel wirken sich derzeit dämpfend auf den Konsum aus, wie das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg mitteilte: Der von der GfK ermittelte Konsumklimaindex für April ging deshalb zum ersten Mal seit einem halben Jahr zurück, von 6,0 auf 5,9 Punkte.
Wegen der hohen Energiepreise gingen die Einkommenserwartungen zuletzt deutlich zurück. Vor allem Pendler hatten weniger im Portemonnaie und sahen ihre Kaufkraft gefährdet, weil sie einen immer größeren Anteil ihres Gehalts für Sprit ausgeben müssten. Hinzu kommt laut GfK, dass bei den derzeitigen Tarifverhandlungen noch nicht absehbar ist, mit welchen Lohn- und Gehaltserhöhungen gerechnet werden kann. Entsprechend verlor der Index der Einkommenserwartung im Vergleich zum Vormonat 7 auf 34,3 Punkte. Im März 2011 betrug er 40,5 Zähler.
Hoffnung auf eine bessere Konjunktur
Allerdings haben die Erwartungen der Befragten an die konjunkturelle Entwicklung zuletzt wieder etwas zugenommen, nachdem das zweite Rettungspaket eine Insolvenz Griechenlands vorerst abgewendet hat und die Euro-Schuldenkrise damit auch in den Medien nicht mehr so präsent ist. Dass der Indikator noch immer weit unter seinem Vorjahresniveau liegt, spricht nach Einschätzung der GfK jedoch dafür, dass die deutsche Wirtschaft 2012 "spürbar an Dynamik einbüßen wird".
Dennoch blieb die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen nahezu unverändert: Der Index der Anschaffungsneigung gab um 0,6 Punkte auf 38,6 Zähler nach, liegt damit aber immer noch über seinem Vorjahreswert (34,3 Punkte). Dies liege zum einen am robusten Arbeitsmarkt, kommentierte die GfK. Zum anderen investierten viele Verbraucher ihr Geld lieber in werthaltige Anschaffungen, als es zu niedrigen Zinsen anzulegen oder dem Finanzmarkt anzuvertrauen.