GfK-Konsumklimaindex im September Die Verbraucher kaufen - aber verhaltener
Die Verbraucherstimmung in Deutschland bleibt stabil - trotz Rezessionsängsten. Zwar geht die Bereitschaft für größere Anschaffungen Geld auszugeben, zurück. Dafür ist die Zuversicht auf mehr Einkommen gestiegen. Das ist das Ergebnis der neuesten GfK-Konsumklimastudie, für die 2000 Verbraucher befragt wurden.
Die Stimmung der Verbraucher ist im September weitgehend gleich geblieben. Wie das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg mitteilte, liegt der Konsumklimaindex für Oktober mit 5,2 Punkten auf dem Wert des Vormonats.
"Damit trotzt das Konsumklima im Moment der Verschärfung der Schuldenkrise und einem drohenden Übergriff von den Finanzmärkten auf die reale Wirtschaft in Deutschland", kommentierte die GfK.
Aussicht auf höhere Einkommen
Bestärkend wirkt hierbei die Aussicht auf steigende Löhne und Gehälter: Aufgrund der guten und stabilen Beschäftigungslage haben die Deutschen nicht nur weniger Angst vor Arbeitslosigkeit, sondern erwarten auch höhere Einkommen. "Hinzu kommt, dass aufgrund der konjunkturellen Abschwächung der Preisdruck vor allem bei Energie und Rohstoffen voraussichtlich etwas nachlassen und die Inflationsrate nicht weiter steigen wird", ergänzte die GfK.
Zurückhaltung bei Großeinkäufen
Obwohl die Preise nach Einschätzung der Marktforscher in nächster Zeit stabil bleiben werden, halten sich die Befragten mit größeren Ausgaben erst einmal zurück - die Anschaffungsneigung sank auf hohem Niveau. Grund dafür dürfte die generelle Verunsicherung sein, die durch die uneinheitliche Reaktion der Politik auf die Schuldenkrise entstanden sei, erläuterten die Forscher.
Forscher: Verbraucher könnten Vertrauen in Politik verlieren
Auch im Oktober würden die Verbraucher der Schuldenkrise und der Sorge um die Wirtschaft trotzen, prognostizieren die Marktforscher. Der Konsumklima-Index werde dann vermutlich bei 5,2 Punkten verharren. Dennoch warnen die Wissenschaftler, aufgrund der Schuldenkrise und der Diskussionen um deren Lösung könnten die Verbraucher das Vertrauen in die Politik verlieren. Das habe negative Auswirkungen auf den Konsum, "denn nur Vertrauen sorgt für Planungssicherheit bei den Verbrauchern, und dies ist wiederum eine wesentliche Grundlage für die Stärkung des Konsums".
Die GfK misst monatlich Anschaffungsneigung, Einkommenserwartung und Konjunkturerwartung der deutschen Privathaushalte und ermittelt daraus den Konsumklimaindex. Sie befragt dazu 2000 Verbraucher.