Dank privatem Konsum Deutsche Wirtschaft wächst stabil
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten, dass die deutsche Wirtschaft 2015 und 2016 um jeweils 1,8 Prozent wachsen wird. Der Grund: Mehr Menschen haben Arbeit. Die, die Arbeit haben, verdienen mehr. Und kaufen deshalb mehr ein.
Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland ist nach Einschätzung der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute stabil, aber verhalten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird in diesem und im kommenden Jahr um jeweils 1,8 Prozent wachsen, wie aus der Gemeinschaftsdiagnose der Institute hervorgeht.
Stütze der Konjunktur sei in beiden Jahren der private Konsum, erklärten die Wissenschaftler. Der Konsum profitierte im ersten Halbjahr 2015 von der zunehmenden Beschäftigung, steigenden Reallöhnen und der erhöhten Kaufkraft aufgrund des gesunkenen Ölpreises. Die Investitionen hingegen nahmen nur leicht zu. "Etwas überraschend" sei der recht kräftige Anstieg der Exporte gewesen, sagte Roland Döhrn vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen. Daran hätten vor allem die Erholung in der Eurozone und die Abwertung des Euro Anteil gehabt.
Der Export von deutschen Unternehmen ins Ausland war im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um fünf Prozent gestiegen, im Vergleich zum Juli jedoch vor allem wegen der schwächelnden Schwellenländer um mehr als fünf Prozent gesunken.
Arbeitslosenquote dürfte leicht ansteigen
Wegen der hohen Ausgaben für die vielen Flüchtlinge wird der für 2016 erwartete Überschuss der öffentlichen Haushalte mit 13 Milliarden Euro deutlich niedriger ausfallen als zunächst geplant. In diesem Jahr wird er der Prognose zufolge bei rund 23 Milliarden Euro liegen. Die Arbeitslosenquote dürfte demnach leicht steigen, weil immer mehr Asylbewerber dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden.