Streit über Nordatlantik-Flüge beigelegt Mehr Platz für die Konkurrenz
Zwischen Frankfurt und New York herrscht reger Luftverkehr - den Großteil davon wickeln Lufthansa, United Airlines und Air Canada gemeinsam ab. Das war der EU ein Dorn im Auge. Nun will das Trio seinen Konkurrenten sprichwörtlich mehr Platz machen.
Nach vier Jahren hat die EU-Kommission eine Kartelluntersuchung gegen die Lufthansa und ihre Partner United Airlines und Air Canada eingestellt. Nach Angaben der Brüsseler Behörde sagten die drei Fluggesellschaften zu, die Verbindungen zwischen Frankfurt am Main und New York stärker für Wettbewerber zu öffnen. Diese Absprache sei nun für zehn Jahre rechtlich verbindlich.
Die Wettbewerbshüter der EU waren dem Verdacht nachgegangen, dass die enge Zusammenarbeit des Trios auf der lukrativen Nordatlantik-Strecke zu höheren Ticketpreisen führt. Um keine Kartellstrafen zu bekommen, willigten die Airlines ein, an beiden Flughäfen Start- und Landerechte (Slots) an Rivalen abzutreten. Dies gilt als wichtiger Schritt, da die Großflughäfen zu bestimmten Zeiten stark frequentiert werden.
Ein Slot von der Lufthansa
Die Lufthansa werde einen Slot pro Tag in Frankfurt abgeben, sagte ein Unternehmenssprecher. Die drei Airlines verpflichteten sich auch zu weiteren Zugeständnissen an die Konkurrenz.
Die Lufthansa hatte mit United Airlines und Air Canada ein Joint Venture für die Strecken über den Atlantik gegründet, bei dem Verbindungen und Umsätze geteilt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Fluggesellschaften mehr Verbindungen zwischen Europa und Amerika anbieten können - und damit insbesondere zahlungskräftige Geschäftskunden ansprechen.
Es ist nicht die einzige Verbindung dieser Art für die Lufthansa: Das Unternehmen betreibt etwa seine Japan-Flüge zusammen mit All Nippon Airways.