Börsenhändler in Frankfurt
marktbericht

Nach der US-Zinserhöhung Verunsicherung an der Wall Street

Stand: 26.07.2023 23:03 Uhr

Wie erwartet, hat die US-Notenbank am Abend den Leitzins um 25 Basispunkte angehoben. Sie hält sich zudem weitere Schritte offen, was nicht jedem Anleger gefiel. Die Indizes schlossen uneinheitlich.

Die US-Aktienindizes haben nach dem Zinsentscheid der Notenbank Federal Reserve (Fed) uneinheitlich geschlossen. Die Notenbank hatte am Abend den Leitzins auf das neue Niveau von 5,25 bis 5,50 Prozent angehoben. Der Leitindex Dow Jones hielt sich am besten und schloss bei 35.520 Zählern letztlich um 0,23 Prozent noch etwas höher. Es war der 13. Gewinntag in folge, das hatte es zuletzt 1987 gegeben,.

Die Technologiebörse Nasdaq verlor hingegen 0,1 Prozent, der Auswahlindex Nasdaq 100 gab 0,4 Prozent nach. Der marktbreite S&P-500-Index ging nahezu unverändert bei 4566 Punkten aus dem Handel. Insgesamt fielen die Marktbewegungen nach dem Zinsentscheid der Fed damit gering aus.

Zwar war die elfte Zinserhöhung der Notenbank auf den höchsten Stand seit 2001 mehrheitlich am Markt erwartet worden - einige Anleger hatten sich aber wohl ein stärkeres Signal von Notenbankchef Jerome Powell erhofft, dass der Zinszyklus nunmehr am Ende angekommen sei. Sie wurden enttäuscht, denn die Fed hält sich weitere Schritte offen und wird wie bisher nach Datenlage entscheiden. Die nächste Zinssitzung der Fed ist im September.

"Es ist richtig, dass die Zentralbank kein Ende der Zinserhöhungen kommuniziert, bevor sich der Rückgang der Inflation als nachhaltig erweist. Denn die Preistendenzen bei der Kerninflation und die Lohnerhöhungen liegen trotz aller Fortschritte noch sehr deutlich über den Zielwerten der US-Notenbank", sagte Michael Heise von HQ Trust.

Das Werbegeschäft beim Facebook-Konzern Meta kommt wieder deutlich in Schwung. Der Umsatz wuchs im vergangenen Quartal um elf Prozent auf knapp 32 Milliarden Dollar (28,8 Milliarden Euro). Der Gewinn stieg um 16 Prozent auf rund 7,8 Milliarden Dollar, wie der Internet-Konzern nach Börsenschluss mitteilte. Auch das Wachstum der Nutzerzahlen geht weiter. Facebook kam zuletzt auf 2,064 Milliarden täglich aktive Nutzer - nach 2,037 Milliarden vor drei Monaten

Damit ist Meta wieder in Richtung des gewohnten Wachstums unterwegs. Im vergangenen Jahr hatten Konjunktursorgen nach Russlands Angriff auf die Ukraine den Online-Werbemarkt gebremst. Das traf auch den Facebook-Konzern: Der Umsatz schrumpfte in drei Quartalen in Folge. Der Trend kehrte sich erst zu Beginn dieses Jahres um, allerdings noch mit einem mageren Umsatzplus von drei Prozent im ersten Vierteljahr.

Für das laufende Vierteljahr stellte Meta 32 bis 34,5 Milliarden Dollar Umsatz in Aussicht und übertraf damit die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Es wäre auch ein deutliches Plus im Vergleich zu den 27,7 Milliarden Dollar aus dem Vorjahresquartal. Anleger ließen die Aktie im nachbörslichen Handel zeitweise um rund fünf Prozent steigen.

Bis zum Fed-Entscheid beschäftigte eine Flut von Geschäftszahlen die Anlegerinnen und Anleger. So unter anderem der Nachgang zu den Geschäftszahlen der beiden Tech-Riesen Alphabet und Microsoft, die gestern nach Börsenschluss ihre Zahlen präsentiert hatten.

Aber auch die Aktie von Airbus-Konkurrent Boeing stand im Fokus. Das Papier aus dem Dow Jones-Index stieg trotz eines Verlustausweises im zweiten Quartal deutlich um 8,7 Prozent. Denn Boeing erzielte in den Monaten April bis Juni überraschend einen bereinigten freien Barmittelzufluss von 2,6 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten damit gerechnet, dass der Konzern wieder einmal Geld verbrennen würde.

Im zweiten Quartal wirkte sich auch der Anstieg der Flugzeugauslieferungen positiv auf den Umsatz aus: Der Erlös stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf knapp 19,8 Milliarden Dollar und damit ebenfalls deutlich stärker als von Analysten im Schnitt erwartet.

Indexkollege Coca-Cola überzeugte die Anleger ebenfalls. Denn der Konzern aus Atlanta kann bei den Verbrauchern Preiserhöhungen durchsetzen und rechnet für das laufende Jahr mit besserem Geschäft. Bereinigt um Währungs- und Übernahmeeffekte dürfte der Umsatz dieses Jahr um acht bis neun Prozent zulegen, teilte der US-Getränkekonzern vor Börsenstart mit. Bislang war auf dieser Basis ein Umsatzplus von sieben bis acht Prozent erwartet worden.

Im zweiten Quartal steigerte Coca-Cola den Umsatz um sechs Prozent auf zwölf Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund elf Milliarden Euro). Ein Großteil des Anstiegs geht auf höhere Preise zurück. Der Gewinn kletterte um gut ein Drittel auf rund 2,55 Milliarden Dollar. Umsatz und Ergebnis übertrafen die Erwartungen der Analysten.

Der heutige Börsenhandel stand trotz des gleichzeitigen Fortgangs der Berichtssaison ganz im Zeichen des Zinsentscheids der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Die Anlegerinnen und Anleger agierten dabei vorsichtig, der DAX schloss am Ende bei 16.131 Punkten um 0,49 Prozent tiefer.

Im Tagestief hatte der deutsche Leitindex bei genau 16.000 Punkten die runde Marke getestet, ehe der Markt sich doch noch etwas lösen konnte. Das Tageshoch lag bei 16.212 Punkten deutlich höher. Der MDAX, der Index der mittelgroßen Werte, ging bei 28.275 Zählern um 0,1 Prozent leicht tiefer aus dem Handel.

Weniger die vom Markt bereits fest eingeplante Zinserhöhung der Fed sorgte dabei die Anlegerinnen und Anleger. Wesentlich unsicherer ist darüber hinaus die weitere geldpolitische Ausrichtung über den Sommer hinaus. Mit Spannung wurde daher erwartet, welche Signale Fed-Chef Jerome Powell senden würde.

"Die Fed muss heute die letzte von elf Zinserhöhungen im laufenden Zyklus beschließen, um die Erwartungen der Investoren zu erfüllen. Alles andere wäre eine Enttäuschung und würde wohl die von vielen herbeigesehnte Korrektur am Aktienmarkt einleiten", sagte Jürgen Molnar, Stratege vom Brokerhaus RoboMarkets.

"Die heutige Sitzung der US-Notenbank überschattet alles andere", sagte auch Jochen Stanzl, Analyst beim Broker CMC Markets. "Hier lauert erhebliches Enttäuschungspotenzial."

Neue Unternehmensergebnisse blieben ebenfalls im Fokus, denn im DAX gab es Zahlen vom Stromkonzern RWE, der Deutschen Bank, dem Luxusautobauer Porsche AG, Triebwerkshersteller MTU und der von Deutschen Börse zu verarbeiten. Zudem ging die Zahlenflut aus der zweiten Reihe und aus dem Ausland ebenfalls weiter.

Update Wirtschaft vom 26.07.2023

Stefan Wolff, HR, tagesschau24, 26.07.2023 09:00 Uhr

Nach US-Börsenschluss standen dann noch die Ergebnisse der Facebook-Mutter Meta auf der Agenda, die zu den großen Tech-Konzernen gehört - ebenfalls ein Höhepunkt der laufenden Berichtssaison.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte morgen die Zinsen weiter um 25 Basispunkte nach oben schrauben. Der geldpolitische Straffungskurs hat bereits Spuren in der Wirtschaft hinterlassen. So droht etwa Deutschland, von der Winterrezession in die Sommerrezession zu gleiten. Sowohl die jüngst veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes als auch der ifo-Index deuten in diese Richtung.

Dem ifo-Institut zufolge ist zudem die Stimmung in der deutschen Exportindustrie so schlecht wie seit Mai 2020 nicht mehr, als die Corona-Pandemie die weltweite Konjunktur abwürgte. "Die Nachfrage aus dem Ausland entwickelt sich eher schwach", sagte der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Dies ist auch die Folge der restriktiven Geldpolitik in den USA und Europa, welche nach und nach ihre Wirkung entfaltet."

Eine weitere konjunkturelle Warnmeldung kommt aus der Finanzwirtschaft. Eine Umfrage der EZB unter 158 Großbanken ergab für das zweite Quartal, dass die Kreditnachfrage bei kleinen und mittelständischen Unternehmen mit minus 40 Prozent so stark einbrach wie noch nie. Auch Großunternehmen fragten 34 Prozent weniger nach. Die Wirtschaft fährt also massiv ihre Investitionen zurück, außerdem wollen die Banken ihre Kreditvergabekriterien verschärfen. Die höheren Zinsen beginne also ihre Wirkung zu entfalten, was zwar die Wirtschaft dämpft (wie von der EZB gewünscht), Rezessionsgefahren aber verstärkt. Denn Kredite gelten als ein unerlässlicher Schmierstoff der Wirtschaft.

Der US-Dollar schwächelte vor dem Fed-Entscheid. Parallel dazu legte der Euro zu, die Tendenz verstärkte sich nach dem Zinsentscheid der Fed. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1092 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1059 (Dienstag: 1,1051) US-Dollar fest. Die Feinunze Gold kann von dem etwas schwächeren Dollar-Kurs profitieren und zog 0,4 Prozent auf 1973 Dollar an.

Die Ölpreise gaben nach und und entfernten sich damit weiter von ihren jüngsten dreimonatigen Höchstständen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 83,07 Dollar. Das waren 0,9 Prozent weniger als am Abend zuvor.

Der Autobauer Mercedes-Benz wird nach einem für Experten überraschend gut verlaufenen Quartal optimistischer für das Gesamtjahr. Im Kerngeschäft mit Pkw und Transportern (Industrie) rechnet der Konzern nun mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf dem Niveau des Vorjahres, wie er am Abend bekannt gab. Bisher hatte Mercedes mit einem leicht sinkenden Gewinn gerechnet.

Im zweiten Quartal legte das Ebit auf 5,0 Milliarden Euro zu und übertraf damit den Angaben des Unternehmens zufolge die durchschnittliche Erwartung von Experten leicht. Vor allem die starke Entwicklung bei Lieferwagen dank höherer Preise und Verkaufszahlen sei für die Entwicklung verantwortlich.

Die Umsatzrendite im Pkw-Geschäft lag bei 13,5 Prozent und übertraf ebenfalls die Vorhersagen. Dabei standen auf der positiven Seite ebenfalls höhere Preise und Absatzmengen, negativ machten sich Währungseffekte, höhere Materialkosten, Einmalzahlungen an Zulieferer und höhere Investitionen bemerkbar. Die Aktie legte nachbörslich zu.

Europas größter Autobauer Volkswagen will seinem schwächelnden Elektroautogeschäft im weltgrößten Automarkt China mit einer Beteiligung am dortigen Elektroautobauer Xpeng auf die Beine helfen. Die Wolfsburger wollen für 700 Millionen US-Dollar knapp fünf Prozent der Xpeng-Anteile erwerben und mit den Chinesen zwei Elektro-Mittelklasseautos für die Volksrepublik entwickeln, wie der DAX-Konzern am Nachmittag mitteilte. Die beiden Autos sollen ab 2026 auf den Markt kommen. Detaillierte Vereinbarungen sollen noch geschlossen werden, außerdem müssen die Behörden zustimmen.

Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus hält nach einem überraschend guten Tagesgeschäft im zweiten Quartal an seinen Zielen für 2023 fest. Im Gesamtjahr sollen wie geplant 720 Verkehrsflugzeuge den Weg zu den Kunden finden, teilte der DAX-Konzern heute nach Börsenschluss in Toulouse mit. Bis zur Jahresmitte hat der Hersteller erst 316 Stück geschafft. Trotz der Engpässe bei Zulieferern bekräftigte der Vorstand seine Pläne zum Produktionsausbau für die Mittelstreckenjets aus der Modellfamilie A320neo. Allerdings lässt er jetzt offen, in welchem Tempo die Produktion bis 2026 auf dann monatlich 75 Maschinen der Reihe wachsen soll - und wann das bisherige Zwischenziel von 65 Stück erreicht wird.

Im zweiten Quartal erzielte Airbus einen Umsatz von 15,9 Milliarden Euro und damit fast ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) legte um mehr als ein Drittel auf 1,85 Milliarden Euro zu. Der Überschuss sprang sogar um 55 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro nach oben. Ein Jahr zuvor hatten zusätzliche Kosten für den Militärtransporter A400M den Gewinn belastet.

Im DAX gehörte die RWE-Aktie zu den größten Gewinnern. Der Versorger hat nach einem über den Erwartungen liegenden Halbjahresergebnis seine Prognosen für 2023 angehoben. So soll etwa das bereinigte Nettoergebnis 3,3 bis 3,8 Milliarden Euro statt bisher 2,2 bis 2,7 Milliarden Euro erreichen.

Gestiegene Zinsen und ein lebhafter Handel mit Stromderivaten haben der Deutschen Börse im zweiten Quartal zu einem Umsatz- und Gewinnsprung verholfen. Der DAX-Konzern rechnet nun damit, seine "Prognose für 2023 zu übertreffen".

Papiere der Porsche AG standen hingegen am DAX-Ende. Zwar bestätigte Porsche sein Jahresziel. Dieses sieht ein Umsatzplus auf 40 bis 42 Milliarden Euro von 37,6 Milliarden Euro 2022 vor. Das gilt aber nur, "sofern sich die globale und versorgungstechnische Lage nicht signifikant verschärft".

Die Aktie der Deutschen Bank ist im Handelsverlauf ins Plus gedreht und gewann rund 1,4 Prozent. Deutschlands größtes Geldhaus hat im zweiten Quartal wegen hoher Kosten für Rechtsstreitigkeiten in den USA deutlich weniger verdient. Der Nettogewinn brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf 763 Millionen Euro ein - lag damit aber noch über den durchschnittlichen Markterwartungen. Zudem sollen eigene Aktien zurückgekauft werden, was den Kurs stützt.

Die Erholung der Luftfahrtbranche von der Pandemie hat dem Triebwerksbauer MTU auch im zweiten Quartal kräftige Zuwächse beschert. Der Umsatz sprang im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro nach oben. Der Überschuss legte sogar um 85 Prozent auf 122 Millionen Euro zu, nachdem MTU ein Jahr zuvor eine millionenschwere Sonderbelastung verbucht hatte.

Wegen Problemen bei Triebwerken von Pratt & Whitney am Airbus A320neo, an deren Montage MTU beteiligt ist, hatte die Aktie gestern stark verloren. Auch heute ging es weiter rund zwei Prozent bergab, so dass sich die Verluste auf knapp zehn Prozent summieren.

Die deutschen Autobauer Mercedes-Benz und BMW wollen gemeinsam mit fünf weiteren Herstellern ein Schnellladesäulennetz für Elektroautos in den USA und Kanada aufbauen. Wie Mercedes-Benz und BMW am Mittwoch in Stuttgart und München mitteilten, sollen im Rahmen des Joint Ventures mindestens 30.000 Stationen in städtischen Ballungszentren und an Autobahnen entstehen. Die ersten sollen 2024 in den USA eröffnen.

Ebenfalls beteiligt sind der US-Autobauer GM, die südkoreanischen Hersteller Hyundai und Kia, Honda aus Japan sowie der internationale Stellantis-Konzern, zu dem unter anderem die Marken Peugeot, Fiat und Chrysler, Dodge und Opel gehören. Die Ladestationen sollen demnach für Elektroautos aller Hersteller zugänglich sein und mit Anschlüssen der beiden Industriestandards CCS und NACS ausgerüstet werden. Angaben zu den Investitionskosten machten die teilnehmenden Unternehmen nicht.

Trotz eines Gewinneinbruchs im zweiten Quartal macht der weltweit drittgrößte Sportartikelkonzern Puma Hoffnung auf bessere Zahlen. "Sollte sich das Geschäft im dritten Quartal weiterhin positiv entwickeln, wird Puma seinen Ausblick für 2023 entsprechend anpassen", hieß es in der Mitteilung.

K+S dampft sein Jahresgewinnziel wegen der in den vergangenen Monaten schwächeren Kalidüngerpreise ein. Nur falls im weiteren Jahresverlauf die aktuell positiven Nachfrage- und Preistendenzen anhielten, könne der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mit dann wohl rund 800 Millionen Euro 2023 die aktuelle Markterwartung knapp erreichen, teilte der MDAX-Konzern am Mittwochnachmittag überraschend mit. Sollte die Nachfrage hingegen wieder schwächeln, werde der operative Gewinn nur bei rund 600 Millionen Euro liegen. Bereits im Juni war Konzernchef Burkhard Lohr wegen einer bis dato ausgebliebenen Kalipreiserholung vorsichtiger geworden.

Bei den Tarifverhandlungen zwischen der Lufthansa und ihren Stammpiloten zeichnet sich eine Lösung ohne weitere Streiks ab. Knapp vier Wochen nach Ende der Friedenspflicht ist heute ein Kompromiss erarbeitet worden, bestätigten Insider. Zuerst hatte das Portal "Aero.de" berichtet.

Telefonica Deutschland (O2) hat in den Monaten April bis Juni 302.000 Kundinnen und Kunden gewonnen und den Umsatz im abgeschlossenen Quartal gesteigert. Konzernchef Markus Haas nahm die bisherige Performance zum Anlass für eine etwas optimistischere Jahresprognose.

Der schwäbische Batteriehersteller Varta muss seine erst vor drei Monaten gesenkten Erwartungen nach einem Verlust im zweiten Quartal erneut korrigieren. Das im SDAX notierte Unternehmen rechnet nun für das laufende Jahr mit einem praktisch stagnierenden Umsatz und einem operativen Ergebnis unter dem Vorjahresniveau. Die Aktie verlor deutlich fast sechs Prozent.

Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS hat auch im zweiten Quartal erneut mehr Geld von Anlegerinnen und Anlegern eingesammelt. Unter dem Strich flossen 9,3 Milliarden Euro zusätzlich in die DWS-Fonds. Der Überschuss sank um sechs Prozent auf 145 Millionen Euro. Damit schnitt die DWS durchweg besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet.

Der Energieversorger Uniper rechnet 2023 mit einem Milliardengewinn, weil sich die Gaspreise günstiger entwickelt haben als erwartet. Zudem prüft der Konzern die Rückzahlung eines Teils der Staatshilfe, mit der er vor dem Zusammenbruch bewahrt wurde.

Bei der italienischen Bank Unicredit laufen die Geschäfte dank der höheren Zinsen weiter rund. Nach einem starken Ergebnis im zweiten Quartal erhöhte die Mutter der deutschen Hypovereinbank (HVB) heute erneut ihre Prognose für 2023. Konzernchef Andrea Orcel rechnet jetzt beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn mit mehr als 7,25 Milliarden Euro - das sind 750 Millionen mehr als im Mai in Aussicht gestellt.

Preiserhöhungen stimmen den französischen Reifenhersteller Michelin optimistisch. Das Unternehmen hob heute seine Gewinnprognose für dieses Jahr an. Es rechne nun mit einem operativen Gewinn von 3,4 Milliarden Euro und damit dem Niveau des Vorjahres, nachdem es zuvor nur von 3,2 Milliarden ausgegangen war. Grund seien Preiserhöhungen bei Reifen für SUVs, Sportwagen und Flugzeuge sowie die Erwartung, dass die Produktionskosten in der zweiten Jahreshälfte niedriger ausfielen.

Bereits im ersten Halbjahr hätten Preiserhöhungen das operative Ergebnis des Continental-Konkurrenten um 11,4 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro angeschoben. Der Reifenabsatz sei in diesem Zeitraum allerdings um 3,7 Prozent gesunken, da die Händler ihre Lagerbestände angesichts eines schwierigen Marktumfelds und steigender Zinsen reduziert hätten.

Google kann sich weiter auf seine Stärken verlassen: Im vergangenen Quartal gab es deutliche Zuwächse bei Werbung rund um die Internetsuche und bei der Videoplattform Youtube. Zugleich gelangen dem Mutterkonzern Alphabet Fortschritte im Cloud-Geschäft. Der Gewinn steigerte sich von 16 auf knapp 18,4 Milliarden Dollar.

Bei Microsoft hat sich das Wachstum der Cloud-Infrastruktur Azure bereinigt um Wechselkurs-Schwankungen auf 27 Prozent abgeschwächt. Die Prognose von 25 bis 26 Prozent Wachstum im laufenden Vierteljahr enttäuschte die Anleger. Denn noch vor nicht so langer Zeit hatte es noch Zuwachsraten von mehr als 40 Prozent gegeben.

Kurz vor einem Streik mit mutmaßlich drastischen Konsequenzen für die US-Wirtschaft haben sich der Paketzusteller UPS und die Gewerkschaft Teamsters auf einen Vertrag für rund 340.000 US-Beschäftigte des Konzerns geeinigt. UPS habe 30 Milliarden Dollar frisches Geld ohne ein einziges Zugeständnis der Gewerkschaft auf den Tisch gelegt, sagte Teamsters-Chef Sean O'Brien.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 26. Juli 2023 um 09:00 Uhr.