Misslungener Jahresstart Wall Street kommt nicht voran
Jahresfehlstart an der Wall Street: Anhaltende Zinsängste, aber auch schlechte Nachrichten von Indexschwergewicht Apple schickten die Märkte ins Minus. Auch Tesla erlebten ein erneutes Desaster.
Jahresfehlstart an der Wall Street: Anhaltende Zinsängste, aber auch schlechte Nachrichten von Indexschwergewicht Apple schickten die Märkte ins Minus. Auch Tesla erlebten ein erneutes Desaster.
Kursverluste bei Tesla, Apple und Energiewerten drückten die US-Börsen am ersten Handelstag 2023 ins Minus. Gegen Ende der Sitzung konnten die Indizes ihre Verluste allerdings noch eingrenzen.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte hielt sich am besten und notierte am Ende mit einem Mini-Minus von 0,03 Prozent sogar noch fast im Plus bei 33.136 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,4 Prozent auf 3824 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq bröckelte um 0,76 Prozent auf 10.386 Punkte ab.
"Am Markt geht es heute nicht so sehr um Daten oder Nachrichten, sondern eher um die Emotionen zu Beginn eines neuen Jahres und darum, dass die Anleger versuchen zu entscheiden, ob eine Erholung vor ihnen liegt", sagte Rick Meckler, Partner beim Vermögensverwalter Cherry Lane. Die Investoren warteten zudem auf das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), das am Mittwoch veröffentlicht wird.
Am Montag waren die US-Börsen feiertagsbedingt noch geschlossen, und Hoffnungen auf ein besseres Börsenjahr sorgten zur Eröffnung kurzfristig für Gewinne. Denn die jüngsten Wirtschaftsdaten aus China wurden zunächst positiv bewertet und trieben den Dow bis auf sein Tageshoch bei 33.387 Punkten.
Zwar trübte sich die Stimmung der chinesischen Einkaufsmanager (PMI) für das verarbeitende Gewerbe laut dem Wirtschaftsmagazin Caixin im Dezember weiter ein, doch sei interessanterweise ein weniger pessimistisches Bild gezeichnet worden als von offizieller Seite am Wochenende, schrieb Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Stephen Innes, Managing Partner bei SPI, verwies zudem auf Berichte, denen zufolge die Zahl der täglichen Corona-Infektionen in den bevölkerungsreichen Zentren Chinas ihren Höhepunkt erreicht hätten.
Die Kursschwäche der Apple-Aktien hat sich zum Jahresanfang beschleunigt und den Börsenwert des iPhone-Konzerns unter die Marke von zwei Billionen US-Dollar gedrückt. Mit etwas über 124 Dollar im Tagestief fiel der Kurs auf den tiefsten Stand seit Mitte Juni 2021. Der Schlusskurs lag bei 125,07 Dollar, ein Minus von 3,74 Prozent.
Im Leitindex Dow Jones lagen die Papiere damit auf dem letzten Platz, im schwächer tendierenden Technologie-Index Nasdaq 100 waren sie unter den größten Verlierern. Als Belastung erwies sich ein Bericht der japanischen Wirtschaftszeitung "Nikkei", wonach Apple mehrere Zulieferer angewiesen habe, angesichts der nachlassenden Nachfrage weniger Komponenten für einige Produkte der Kalifornier zu produzieren, darunter AirPod, Apple Watch und MacBook.
In nur drei Wochen haben die Apple-Papiere nun schon gut 16 Prozent eingebüßt. Das Jahr 2022 hatten sie mit einem Minus von fast 27 Prozent abgeschlossen, kamen dabei aber noch etwas besser weg als der Nasdaq 100. Die Zinswende der Notenbanken belastet die oft hoch bewerteten Technologie-Aktien besonders, die Rezessionssorgen kommen hinzu.
Unter den Einzelaktien stand auch das Papier von Tesla im Fokus, das deutlich um über 14,66 Prozent nachgab und damit einen schwarzen Tag erlebte. Denn der weltgrößte E-Autobauer hat im vierten Quartal trotz eines Auslieferungsrekords im Gesamtjahr die Erwartungen der Analysten verfehlt. Das US-Unternehmen übergab nach eigenen Angaben vom Montag im Berichtszeitraum 405.278 Autos an seine Kunden. Experten hatten nach Refinitiv-Daten im Durchschnitt allerdings mit 431.117 Fahrzeugen gerechnet. Ausgebremst wurde Tesla durch anhaltende Logistikprobleme sowie eine sinkende Fahrzeugnachfrage im Zuge von steigenden Leitzinsen und Rezessionsängsten. Das komplette Tesla-Zahlenwerk wird am 25. Januar erwartet.
Analysten zeigten sich wenig begeistert. JPMorgan-Analyst Ryan Brinkman senkte prompt sein Kursziel für Tesla und bekräftigte sein "Underweight"-Urteil. Dass die Auslieferungen etwas besser als von ihm erwartet ausgefallen seien, sei größeren Kaufanreizen zu verdanken gewesen, schrieb er und vermutet geringere Verkaufspreise und Margenabschwächungen. Tesla, so schrieb ergänzend Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi, sehe sich mit einem signifikanten Nachfrageproblem konfrontiert, das 2023 bestehen bleiben dürfte und von vielen Investoren noch unterschätzt werde.
Der DAX knüpfte heute an seine Gewinne vom Vortag an und legte am Ende des Tages um 0,8 Prozent auf 14.181 Punkte zu. In der Spitze war das führende deutsche Börsenbarometer dabei bis auf 14.293 Punkte gestiegen, konnte dieses Niveau aber nicht behaupten. Auch die anderen Indizes der Deutschen Börse stiegen. Der MDAX, der Index der mittelgroßen Werte, präsentierte sich mit einem Plus von 1,74 Prozent auf 25.917 Punkte in noch besserer Form als der Leitindex.
Der heimische Markt trotzte damit einer schwächeren US-Entwicklung und baut derzeit relative Stärke auf. Denn nach zunächst positiver Eröffnung waren die US-Märkte ins Minus gedreht, eine Tendenz, der der deutsche Markt sonst fast immer folgt. DAX & Co. kommt derzeit zugute, dass weniger zinsempfindliche und hochbewertete Technologieaktien auf dem Kurszettel stehen als in New York.
Zwar ist der Zinszyklus mit weiter steigenden Sätzen auch in Europa noch in vollem Gang, die Folgen für die Gewinnentwicklung der Unternehmen scheinen aber für die "old economy" unmittelbar nicht so drastisch wie für die Techaktien an der Wall Street. Das nimmt Rezessionsängsten zumindest die Spitze, auch wenn sie keinesfalls vom Tisch sind.
Insbesondere sinkende heimische Inflationsdaten sorgten heute sogar für einen etwas optimistischeren Blick nach vorne. Sie schürten die Hoffnung, dass eine sich abzeichnende Rezession im neuen Jahr milder ausfällt als befürchtet.
Konkret legte das deutsche Preisniveau im Dezember zum Vorjahresmonat um 8,6 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt heute anhand vorläufiger Daten mitteilte. Im November hatte die Teuerungsrate 10,0 Prozent betragen, im Oktober waren es 10,4 Prozent. Die deutsche Inflation ist im Gesamtjahr 2022 aber trotz dieser deutlichen Entspannung am Jahresende so hoch ausgefallen wie noch nie. Die Verbraucherpreise erhöhten sich um durchschnittlich 7,9 Prozent. Ein größeres Plus hat es im wiedervereinigten Deutschland noch nicht gegeben.
"Mit dem deutlichen Rückgang dürfte nun die Kehrtwende bei der Inflation geschafft sein", sagte der Wissenschaftliche Direktor des gewerkschaftsnahen Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien. "Solange es keinen neuen, heftigen Energiepreisschock gibt, dürften wir auf absehbare Zeit in Deutschland nun keine zweistelligen Inflationsraten mehr sehen."
"Die Teuerungswelle scheint den Zenit überschritten zu haben, wenngleich zu berücksichtigen ist, dass der deutliche Rückgang im Dezember auf Sonderfaktoren zurückzuführen ist", so Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Wortberg verwies insbesondere auf die Gaspreisbremse. "Die kommenden Monate bringen hier hoffentlich mehr Klarheit", so der Experte weiter.
Auch eine positive Entwicklung in Sachen Lieferkettenproblematik spricht eher für eine "Rezession light". So haben die Klagen der deutschen Industrie über fehlende Materialien im Dezember den dritten Monat in Folge abgenommen - und das deutlich. 50,7 Prozent der Unternehmen litten noch darunter, nach 59,3 Prozent im November, wie das Münchner ifo-Institut heute zu seiner Umfrage mitteilte. "Eine Auflösung der Engpässe scheint sich nun in vielen Branchen abzuzeichnen", sagte der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Dies wird die Konjunktur in den kommenden Monaten stützen."
Abhängig von der Entwicklung der Corona-Lage in China könne es aber auch wieder zu Rückschlägen kommen. Die deutsche Wirtschaft bezieht aus der Volksrepublik so viele Waren wie aus keinem anderen Land.
Apropos China: Sorgen um die rasche Ausbreitung des Coronavirus in China sorgten heute für gemischte Signale an den asiatischen Börsen. Der japanische Nikkei-Index schloss unverändert bei 26.095 Punkten. Die Börse in Shanghai gewann aber knapp ein Prozent. Denn Chinas Industrie schrumpft laut dem offiziellen Einkaufsmanagerindex weiterhin, jedoch weniger deutlich als befürchtet.
Auch aktuelle Zahlen zum deutschen Arbeitsmarkt stimmen zuversichtlich. Im Jahresdurchschnitt lag die Zahl der Arbeitslosen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit bei 2,418 Millionen. Das waren 195.000 Menschen weniger als im Vorjahr.
Es sei ein äußerst schwieriges Jahr mit multiplen Belastungen wie Pandemie, Ukraine-Krieg, Inflation und Energiekrise gewesen, so die Behördenchefin Andrea Nahles. Diese hätten auch Spuren hinterlassen, aber angesichts der vielen Herausforderungen seien diese moderat gewesen. "Wir haben auch hier gesehen, wie sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt doch zunehmend entkoppeln."
Die sinkende Inflation in Deutschland wirkte sich auch am Devisenmarkt aus. Der Euro rutschte am Vormittag um gut ein Prozent auf 1,0530 US-Dollar ab, hat sich im US-Handel leicht auf 1,0554 US-Dollar erholt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0545 (Montag: 1,0683) US-Dollar fest.
Eine in der Eurozone insgesamt nachlassende Inflation könnte den Druck auf die EZB verringern, die Leitzinsen weiter deutlich anzuheben. Die Daten für den gesamten Währungsraum werden an diesem Freitag veröffentlicht. Steigende Zinsen machen eine Währung für Anleger tendenziell attraktiver.
Ein rasches Ende der Zinserhöhungen erwartet Jörg Zeuner, Chefvolkswirt von Union Investment, jedoch noch nicht. "Für die Europäische Zentralbank gibt es trotzdem viel zu tun", heißt es in einem Kommentar. "Aufgrund des anhaltend hohen absoluten Inflationsniveaus und der hartnäckig hohen Kerninflation wird sie noch bis weit in den Frühling hinein an ihrem geldpolitischen Straffungskurs festhalten." Bei der Kerninflation werden schwankungsanfällige Größen wie Energie und Lebensmittel herausgerechnet.
Zu den Gewinnern am Devisenmarkt zählte der japanische Yen, der zu anderen wichtigen Währungen zulegte. Im Handel mit dem US-Dollar erreichte der Yen den höchsten Stand seit vergangenen Juni. Hintergrund für die Yen-Stärke sind andauernde Marktspekulationen, dass die japanische Notenbank von ihrer extrem lockeren Geldpolitik abrücken könnte.
Am Rohstoffmarkt haben die Händler am Morgen in Asien und Europa ihre Geschäfte wieder aufgenommen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete rund 0,9 Prozent, ein Fass der US-Leichtölsorte WTI rund 1,0 Prozent weniger. Die Notierungen waren heute wechselhaft. Nach schwächerem Start drehten sie zwischenzeitlich ins Plus, um dann wieder nachzugeben.
Anders als am Aktienmarkt wurden die neuen China-Daten am Ölmarkt eher negativ interpretiert. Während in den vergangenen Monaten vor allem Lockdowns und die Unwägbarkeiten der strikten Null-Corona-Politik für die Wirtschaftsschwäche in China verantwortlich waren, wird die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt seit Dezember durch hohe Infektionszahlen belastet. China gilt als einer der größten Ölverbraucher weltweit.
Der Goldpreis hat von zuletzt deutlich gesunkenen Renditen für Staatsanleihen profitiert und im Handelsverlauf den höchsten Stand seit einem halben Jahr erreicht. An der Börse in London stieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) zeitweise bis auf rund 1850 US-Dollar, fiel danach aber wieder zurück. So teuer war das Edelmetall zuletzt im vergangenen Juni. In Euro gerechnet stieg der Goldpreis ebenfalls deutlich, um mehr als zwei Prozent auf 1740 Euro je Unze.
Marktbeobachter verwiesen auf die jüngste Entwicklung an den Märkten für Staatsanleihen in den USA und in Europa. Hier sind die Renditen zu Beginn des Jahres deutlich gesunken. Sinkende Renditen bei festverzinslichen Papieren machen Gold für Anleger attraktiver, was die Nachfrage erhöht.
Der Goldpreis konnte damit an die Aufwärtstendenz Ende des vergangenen Jahres anknüpfen. Seit November ist der Preis für das Edelmetall um etwa 200 US-Dollar je Unze gestiegen. Als wesentlicher Preistreiber der vergangenen Wochen gilt eine Kursschwäche des US-Dollars. Diese hat das in US-Dollar gehandelte Edelmetall an den Rohstoffmärkten günstiger gemacht, was die Nachfrage verstärkt.
Aktien des Chemikalienhändlers Brenntag waren mit 4,8 Prozent Kurszuwachs der Spitzenwert im DAX. Anleger reagierten positiv auf die Nachricht, dass das Unternehmen den US-Rivalen Univar Solutions nun doch nicht übernehmen will. Brenntag hatte erst Ende November bestätigt, an einer Übernahme interessiert zu sein. Das Unternehmen habe "beschlossen, diese Gespräche nicht fortzuführen", hieß es in einer gestern Abend verbreiteten Mitteilung. Aktionär Primestone Capital hatte sich nach dem Bekanntwerden öffentlich gegen die Pläne gestemmt.
Die Papiere der Lufthansa legen ebenfalls zu, konnten aber ihr Spitzenniveau von rund zwei Prozent Zuwachs am Ende nicht behaupten. Auch Aktien europäischer Fluggesellschaften wie der britisch-spanischen Airline IAG und von Air France-KLM gewannen. Die Citigroup bekräftigte die Kaufempfehlungen für diese drei Airlines. Die Wiederaufnahme des Flugverkehrs auf asiatischen und transatlantischen Routen stärke die Preissetzungsmacht der Anbieter, wovon die großen europäischen Fluggesellschaften 2023 profitieren dürften.
Die italienische Regierung hat derweil den Weg für eine Übernahme der Airline ITA Airways frei gemacht und scheint dabei die Lufthansa als Käuferin zu bevorzugen. Ein am Montagabend im Journal der Regierung veröffentlichtes Dekret zur Privatisierung des Nachfolgers von Alitalia sieht einen Einstieg einer anderen Fluggesellschaft "in mehreren Etappen" vor. In einem ähnlichen Verfahren war die Lufthansa auch bei Brussels Airlines eingestiegen.
Die italienische Zeitung "Corriere della Sera" berichtete am Dienstag, die Lufthansa visiere in einem ersten Schritt eine Beteiligung in Höhe von 40 Prozent an ITA Airways im Wert von 180 bis 200 Millionen Euro an. Mittelfristig könnte die deutsche Airline dann zu 100 Prozent einsteigen. Der Reedereikonzern MSC hatte sich bereits im November aus dem Kooperationsangebot mit der Lufthansa zurückgezogen.
Immobilientitel setzten ihre Kursstabilisierung vom Jahresende 2022 fort. Im DAX stieg Vonovia um XX Prozent. Auch im immobilienlastigen MDAX legen die Aktien aus der Branchen zum Teil deutlich zu. Nach der ausgeprägten Kursschwäche des Sektors im vergangenen Jahren könnten Anleger die deutlich niedrigen Kurse zum Einstieg nutzen. Vonovia war 2022 mit einem Einbruch um rund die Hälfte der größte Verlierer im DAX.
Im DAX standen auch die Aktien von Fresenius und der Tochter FMC im Fokus, deren Aktien unterschiedlich auf einen Analystenkommentar reagieren. Ein positiver Analystenkommentar gab Fresenius Auftrieb. Die Experten der Investmentbank Jefferies stuften die Titel auf "Buy" hoch und hoben das Kursziel auf 35 von 24 Euro an. Die Papiere von Fresenius Medical Care (FMC) setzten sie dagegen auf "Underperform" von "Hold" herab und kürzten das Kursziel auf 22 von 29 Euro. Die Aktie des Dialyse-Spezialisten verlor daher rund ein halbes Prozent.
Im TecDAX büßt die Aktie des Biotech-Unternehmens MorphoSys gegen den Trend rund ein Prozent ein, nachdem der Verlust am Morgen noch deutlich höher war. Dies, nachdem die US-Bank JPMorgan das MorphoSys-Papier in einem Branchenausblick auf das neue Jahr von "Neutral" auf "Underweight" abgestuft hat. Analyst Richard Vosser verweist auf beträchtliche Prognosekürzungen für das Medikament Monjuvi sowie auf die fehlende Pipeline für 2023. Er setzte die Papiere auf "negative Catalyst Watch", rechnet also mit einem baldigen negativen Ereignis.
US-Aufseher mahnen Banken zu einer verstärkten Vorsicht im Umgang mit Kryptowährungen. Zu den Hauptrisiken für die Finanzinstitute zählten rechtliche Unsicherheiten sowie falsche oder irreführende Mitteilungen von Unternehmen aus der Digitalgeld-Branche, teilten die US-Notenbank Federal Reserve, der Einlagensicherungsfonds FDIC und die Bankenaufsicht OCC am Dienstag gemeinsam mit. Die Aufseher hätten Sicherheitsbedenken bei Banken mit Geschäftsmodellen, die sich in hohem Maße auf den Kryptosektor konzentrierten. Es sei wichtig, dass Risiken in diesem Bereich, die nicht kontrolliert werden könnten, nicht auf das Bankensystem übergriffen.
Die Kryptobörse FTX hatte am 11. November Gläubigerschutz beantragt, nachdem Kunden als Reaktion auf die heimliche Verschiebung von Einlagen im Volumen von zehn Milliarden Dollar massenhaft Gelder abgezogen hatten. Der Gründer und CEO Sam Bankman-Fried trat am selben Tag als Chef zurück. Er steht in den USA wegen Betrugsvorwürfen vor Gericht, die er zurückweist. Der Zusammenbruch von FTX hat die Krypto-Welt erschüttert.