Angriff auf Telefonanbieter WhatsApp plant Anruf-Funktion
WhatsApp will sich nach der Übernahme durch Facebook auch als Telefonie-Anbieter etablieren. Unternehmensgründer Koum kündigte an, bis Ende des Jahres solle die App eine Sprachfunktion bekommen. Sein Ziel sei es, dass jeder Smartphone-Nutzer die App benutze.
WhatsApp-Nutzer werden über den Dienst bald auch telefonieren können. Bis Ende des Jahres solle die App eine Sprachfunktion bekommen, kündigte WhatsApp-Mitgründer Jan Koum auf der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress in Barcelona an.
Koum erklärte, Ziel des Unternehmens sei es, "dass jeder Smartphone-Kunde WhatsApp nutzt". Mit der Sprachfunktion macht WhatsApp etablierten Telekom-Konzernen und Online-Diensten wie Skype Konkurrenz. In Deutschland soll es ein Mobilfunk-Angebot in Zusammenarbeit mit E-Plus geben, sagte Koum. Laut Koum hat WhatsApp inzwischen 465 Millionen Nutzer pro Monat.
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg betonte ebenfalls in Barcelona, WhatsApp müsse sich unter Facebook-Dach in den kommenden Jahren keine Gedanken über eine Steigerung der Umsätze machen. Das Abo-Modell des Dienstes sehe "vielversprechend" aus, auch wenn mit der Zeit die Erlöse angekurbelt werden sollten. Koum betonte, die App solle einfach gestaltet bleiben.
Zuckerberg bekräftigte, Facebook werde nach der Übernahme keine WhatsApp-Daten auswerten. WhatsApp speichere keine Nachrichten seiner Nutzer oder Informationen über sie und Facebook werde das auch nicht ändern, sagte Zuckerberg.
Auch Koum versuchte, Sorgen um den Schutz von Nutzerdaten zu zerstreuen. "Als Firma wollen wir so wenig wie möglich über unsere Nutzer wissen", wiederholte er frühere Beteuerungen. Nach Bekanntgabe der insgesamt 19 Milliarden Dollar schweren Übernahme von WhatsApp vergangene Woche wurde spekuliert, Facebook könnte das Geld über die Auswertung der Daten wieder verdienen wollen.